Donnerstag, 30. April 2009

Vom Buch zum Film

Ich weiss, dass ich niemals alles lesen werde können. Die vielen Bücher, die lesenswert meiner ungeachtet den Weg allen irdischen gehen: den des Vergessens. Umso anstrengender ist es für mich, das richtige Material auszuwählen, wenn ich was lesen will: Oft stöbere ich so lange bei Amazon, bis ich entweder auf einer Lieblingsliste fündig werde, eine Empfehlung auf der Page erhalte oder nach einem bestimmten Thema, passend zum eigenen Repertoire suche – natürlich auch offline, bei Freunden, in Buchhandlungen oder auch per Zufall. Nur so ganz zufällig ist das ganze nicht – auch nicht bei Weltliteratur. Ich gehöre einer Generation an, die bei bestimmten Titeln berühmter Buchwerke eher an das Medium Film denken, auch wenn wir diesen nie gesehen haben. Mindestens einmal alle 20 Jahre passiert es, dass im öffentlichen Fernsehen eines dieser Werke (zumeist aus den 60ern) ausgestrahlt werden. Samstag Nachmittags – Perlen vor die Säue, sag ich nur. Und da ich Samstag Nachmittag öfters außer Haus verweile, war ich ganz froh, dass ein oben beschriebener Film, nicht ausgestrahlt wurde.

Auf dem Buchrücken meiner Ausgabe wird alles gesagt: Poesie einer Kindheit im Süden der USA, zwei Kinder wachsen heran - in einer Welt von Konflikten, erzogen von einem Vater, der menschliche Güte mit Verstand zu paaren versteht, werden zu toleranten Menschen. Buch mit stillem Humor. Auch wenn meine Kindheit mehr und mehr zu verblassen scheint, war ich so von diesem Buch gefangen, auch verzaubert, wenn man so will. Ich erlebte vieles wieder, empfand Dankbarkeit und folgte mit solcher Sehnsucht der Erzählung, dass ich trotz zufallender Augen mich durch die Nacht brachte – ich wurde belohnt. Mit einem Roman, der mir gezeigt hat, dass es sich lohnt, anstrengend zu suchen. Wie es der Zufall so will...

Einfach Lesenswert: „Wer die Nachtigall stört“ von Harper Lee. Klassiker verdientermaßen – ich muss jetzt den Film auftreiben gehen...

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