Montag, 4. Januar 2010

Judas

Es hämmert hiermit ein NEIN als Hintergrundbeschallung zu allen weiteren drei Sätzen, die sie jetzt lesen. Ich hacke mit dem Blog nicht immer auf die Gleichen ein, doch U2 verdient das. Wobei, U2 sollte nichts mehr verdienen. U2 sollte man am Besten nicht mehr erwähnen, aber eine Meinung kann sich ja jeder selbst bilden. Ich bin schon wieder mal von denen (im Ganzen, namentlich: Bono) maßlos(!) enttäuscht. Zuerst lese ich, was einfach das ganz wahnsinnig normal ist: U2 ist jene Live-Band, die 2009 am meisten eingespielt hat – okay, mit deren Shows, deren Lieder und viel, viel Arbeit ist das kein kaufmännisches Wunder! Aber trotzdem Respekt, so muss man eine Kuh erstmal melken (auch wenn die Vergleiche mit dem toten, aber dennoch gepeitschten Managerpferd zum Himmel schreien) – 123 Millionen Dollar bei 20 Shows (1,3 Millionen Tickets lt. Standard.at), da wird abzüglich der Kosten doch wohl was bleiben. Aber Nein, die kriegen auch 2010 den Hals nicht voll, weil…anderer Artikel, gleiches Medium, andere Rubrik: Bono nichts besseres einfällt, als zwischen den Shows bei Interviews gegen so ziemlich jede Ungerechtigkeit zu wettern; beliebt sind China (wg. Tibet), der pöse Tiervernichtungsapparat, Irland vs. ? oder wieder einmal File-Sharing (weil U2 zu wenig illegal geladen wird?) – da mussten damals (2003) schon einige das erste Mal-, als Madonna und Metallica massiv gegen Napster auftraten, den Kopf schütteln bzw. selbiges wg. Erblindungsgefahr aufgeben, so holt sich der U2-Frontmann im neuen Jahr wieder einmal Negativ-Publicity-Ohrfeigen. „Es schade vor allem den weniger bekannten Künstlern“ und im gleichen Atemzug „die Provider sind jetzt der Ansatz und natürlich die Regierungen seien gefordert“. Er führt dabei China (wtf?) und die USA als Beispiele auf, bei denen Zensur funktioniert und blablabla…BONO - Halt doch mal...! Sag mal, geht’s noch – der normal Wahnsinnige tritt jetzt als das Gegenteil von dem auf, was er zu vertreten glaubte. Ja, Filesharing ist ein Problem, dass es zu lösen gilt – ein neuer Weg, mit Medien umzugehen beschritten, aber…U2 der Megaseller, sieht seine Felle davonschwimmen, und sorgt sich um die Weniger bekannten, denen die Filesharer das Geld wegnehmen…nicht das die „Kleinen“ von den „Großen“ niedrig gehalten werden, nein sicher nicht (siehe Werbebudgets, Management, Plattenfirmen usw.)…immer die gleichen Bands in der Heavy Rotation der Radiosender laufen, zu wenig Mut der, zu wenig Umsatz und…er als Abkassierer Nr.1 sitzt im DagobertDuckschen Reichtum und weint vor sich hin, das die Welt sich trotzdem oder deswegen weiterdreht und er einfach in den Neunzigern stecken geblieben ist. Dieser Affe kommt sicher noch auf den Trichter, dass Killerspiele Monster züchten, die Sonne verboten, dessen Bräunungseffekt besser versteuert gehört, die Tabakindustrie eigentlich dem Menschen hilft und er den „guten, aufrechten“ Menschen zwingen wird, das Allheilmittel U2 zu konsumieren. Solange es aber nicht soweit ist, kann mich der werte Herr am A… lecken (von wg. diff.!). Nein – eine differenzierte Sicht von fast allem gelingt vielen kontemplativen Menschen, ausser dem Herren Bono aus dem Musik-Urwald nicht: Urteil = NEIN zu U2!

P.s. Nur weil jemand am schnellsten einen Berg rot-blau bezwingt, Sänger einer Popband spielt, die beste Kondition für Extremsport hat, oder aber den besten Trigger-Finger sein eigen nennt - befähigt das nicht dazu, die Klappe aufzumachen und zu allem seine Meinung kundzutun. Die Medienmenschen sind aufgefordert, solchen Eseln einfach weniger Platz einzuräumen. Die Verantwortung liegt in unseren Händen - Bono shut up!

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