Mittwoch, 13. Januar 2010

steelcity-anthology, (1)

Der Blick aus den vom Schlaf verquollenen Augen schweifte über die Dächer der Stadt. Zu sehen gab es wenig. Dichter Nebel verhinderte erste Eindrücke. Zu hoffen, das wenigstens das stadtbestimmende Ungetüm an seinen Nüstern zu erkennen, aussichtslos. Die Stadt sah man nicht. Mit der S-Bahn Richtung Zentrum. Im Kopf schwirren pausenlos die Reklame-Echos:“ VerÄndert, ...beginnts, VerÄndert, beginnts...ginnts...ts...sssssss“. Gleich nach dem Aufstehen, Terror im Ohr.

Meine Mitmenschen meinen es gut mit mir - Al-Kaidaesk durch ständige Wiederholung werden die einzig bekannten Verknüpfungen rezitiert. Jene Zeitgenossen, die zudem einen während dieser Sprüche angrinsen, sei deutlich verklickert, dass ich nie auch nur die Miene verzogen habe - nur kurz habe ich mir Meines gedacht, aber gut. Mein Gesamtbild trübte trotz Nebel nicht. Jaja, antwortete zuletz; ich schon roboterhaft, witz ist; jaja alles neu im Dezember. Aber neben dem Echo habe ich noch den Mann im Ohr - wenigstens der Sound ist Metal.

Erkennbar ist die teuerste DKT-Strasse jeder Ö-Stadt. Einmal zum Wasser hin, links rechts schaut und zurück. Bank, Spielcasino, Laden, Laden, McDonalds und der Rest wird entdeckt, wie gute Lokale: durch Mundpropaganda. Aber reden will ich noch nichts. Weil ich zuhöre - und ganz gut verstehe, dass wenn mir der November hier gefällt, der Mai so schlecht nicht sein wird. Wenn sich nichts ändert.

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