Sonntag, 24. Januar 2010

Schuhbidu

Über Marktsituationen im Allgemeinen und im Speziellen, das „unkaufbare Angebot“, wurden an dieser Stelle schon etliche Krokodilstränen vergossen (vielleicht gibt’s mal von geeigneter Stelle, betriebswirtschaftliche Nachhilfe) – ein aktuelles Beispiel drängt doch sehr stark zur Darstellung: Schuhkauf für Männer ist der eigenartigen Meinung unterlegen, dass das Ganze mit Frauen und einer sehr belastenden Situation gemein hat, in der irrigen Annahme, der eigene Erwerb passiere in etwa wie das Service eines Burgers bei Mc: Bestellen, Bekommen – und paaast. Ist aber nicht so. Es hat eher etwas mit dem Suchen und finden ganz seltener Edelmetalle zu tun, die sich so lange versteckt halten, bis man verzweifelt den Kalk von den Wänden nagt bzw. bereits das erste mal nach Regenguss bemerkt, wie undicht Schuhe wirklich werden können. Verdammt sehr nämlich. Dann sucht man den nächstbesten Dealer auf, Kette hin oder her und bemerkt, dass sie alle unter einer Decke stecken, mit dem großen bösen Vertriebswolf. Dieser heult zweimal im Jahr zum Schuhwechsel, dann kommen alle Schuhkettenschäfchen angewölkt, wählen aus und danach gehts ans muntere Reibachmachen.

Dabei auf der Strecke bleibt das seltenste aller glänzenden Metalle: die Auswahl. Geh ich zum Stie…., oder Hu… oder… ich erblicke die gleichen Marken, zu gleichen Preisen in der selben Auswahl. Individualität? Fehlanzeige (jaja, erstens braucht man das nicht, und kaum ist es ausgesprochen, so wird sich ein Schuh meiner Träume einstellen, also hex-hex), wer jetzt Ge-OCHS oder Yello schreit wird mit 1-minütiger Lesepause bestraft.

Schuh - Kontaktanzeige (und Wunsch ans Universum): Ich sehe mich als potentieller Schuhkäufer unterversorgt! Bin nicht bereit mehr als €150 auszugeben (ausser Zweiradstiefeln, die jedoch schon reichlichst vorhanden sind, siehe Laufschuhe!) Ich zahle gut, bin leider sehr wählerisch – lasse mich aber leicht begeistern und wäre aufgeschlossen genug, Experimente zu wagen. Immer zu haben bin ich für Modelle, die den Begriffen „klassisch“, „elegant“, „praktisch“ und „wertvoll“ sehr nahe kommen. Gefallen würde mir ein edler Fly, der Linie aus frühen 0-er Jahren (London) - natürlich günstig (wenn überhaupt greifbar).

Was mir leider auch immer seltener passiert, ist, das ich an anderen Füßen Schuhwerk finde, dass mich begeistert und ich dem Besitzer entgeistert Informationen zu denselben zu entlocken versuche. Der nicht selten miesepetrig den Grund der Frage nicht versteht. Wenn man dem dann von irgendwelcher Suche nach Metallen kommt, kann es leicht passieren, das bewunderte Objekt in tieferliegenden Körperregionen wiederzufinden. Nur nicht an den Füßen. Mann hat´s nicht leicht...

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