Dienstag, 25. August 2009

Zuviel für ein Leben

Ich habe eine Mordswut - sollte man vielleicht so stehen lassen - nochmals mantrahaft wiederholen. Ich habe...eine...

...Mordswut. Klingt doch kraftvoll, nicht? So heisst aber auch die Sammlung persönlicher Briefe von Jörg Fauser an seine Eltern. Wer dahinter billige Abzocke in Form eines weiteren Buches von früh verstorbenen Autoren versteht, ist ganz falsch dran.

Fauserbriefe vieler Jahre

Es ist dies ein sehr persönlicher Einblick in die Lebensgeschichte Fausers, sein liebevoller Kontakt zu seinen Eltern, seine Geldnot, seine Meinung, seine Erlebnisse, seine Untiefen und auch ein bisschen dunkle Seite, aber auch mehr. Ich habe selten Briefwechsel berühmter Autoren gelesen (vielleicht mal durchgeblättert), kann mir aber gut vorstellen, dass diese ähnlich groß sind. Groß im Sinne von: In einem Brief ist manchmal mehr Literatur als auf 200 Seiten lähmender Schreiberlingsdrucke.

Fausers Werk umfasst alles zusammen 3500 Seiten (seine vielfältigen journalistischen Arbeiten mit eingerechnet) - die Briefe füllen dabei jene Lücken, die das Werk und die Person vielleicht(!) hinterlässt, das Persönliche, das Zärtliche vieler Schreiben jedoch erweitert den Schriftsteller Fauser auf eine Art, die ich bewundere. Schön, das so etwas nicht normal ist.

Tipp: Fauser - Werksausgabe in 10 Bänden, Diogenes 2009

2. Tipp: Journalistische Sammlung in einem Buch, Werkausgabe auch in Fauser-Edition

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