Donnerstag, 25. März 2010

Alles hat seinen Preis

Wer das Vergnügen hat, morgens auf dem Weg zum Arbeitsamt, in die Arbeit oder auch zur Schule (Studenten sind frühmorgens eine rare Spezies, und wenn, dann eher in die andere Richtung unterwegs) an Bahnhöfen öffentliche Verkehrsmittel in Anspruch zu nehmen (ja, auch U-Bahnbahnhöfe!) sieht sie an fast jeder Ecke rumlungern, zumeist häßlich bunt und Signalfarbenfroh schreien sie einen an: Die Zeitungsboxen diverser Gratisblätter mit ihren „Nimm mich“ – Appelativen.

Und wie ich meine Mitmenschen gehorsamst zugreifen sehe – niemals lächelnd oder verachtend – einfach nur froh, diesen Blättern nicht erlegen zu sein.

Infotainment und Boulevard in hässlicher Verknüpfung, Häppchenweise zugespamt von kleiner, leichter Information, die zerlegt und aufbereitet, vorgekaut die Zeit verkürzt. Ich entferne mich schon von Information, die mir die Tageszeitungen liefern, habe mein Abo runtergeschraubt, weil ich den Glauben an Qualitätsjournalismus (Danke an dieser Stelle an Antonia Gössinger) irgendwann abgegeben habe. Zeitschriften füllen das kleine Loch bestens, und Onlinenachrichten hab ich aktuell und mit den unterhaltsamen Kommentaren auf Abruf. Mit Player in den Ohren starre ich meistens in die Luft, als Heute oder Österreich zu lesen. Gratis sind diese Zeitungen nicht. Es kostet, sie nicht zu lesen.

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