Montag, 28. Februar 2011

Bilderschwerpunkt

Links Einz / 2011

Wer wirklich, wirklich noch analog fotografieren muss, bitte: Alles,aber auch wirklich alles für und rund um dieses Thema wird hier fündig: Für jede noch so verstaubte Kamera, die wirklich nur noch dem Enthusiasten unter uns ein feistes und quietschvergnügtes Lächeln nach der AUsarbeitung abringt.

Die schönsten Photos aus Tschernobyl - die Schönsten? Tja, der Anblick lässt manchmal eiskaltes Rückenschaudern zu, Geschichten rundherum gibts zu Hauf, ich bin noch immer fasziniert, leider mit bitterem Geschmack.

Und da ist jemand wirklich inmotion: Ich krieg die heftigsten Sehnsüchte, auch ontour zu gehen. Menno, es gibt soviel zu entdecken, nur nicht täglich im Büro. Hmmm.

Samstag, 26. Februar 2011

metatalk

„Was Hans über Heinz sagt, sagt mehr über Hans als über Heinz“ - diesen Satz kann ich nächtens, kurz nach dem ungewollten Aufwachen in noch schlaftrunkenem Zustand wie aus dem ff in aufrechter Sitzhaltung und lautem Timbre durch den Raum brüllen. Es ist die Essenz aus den Büchern über Information, Macht, Aufstieg, Karriere, die gelesen, meinen Nachttisch wieder gen Bibliothek verlassen haben. Nein, ich habe nicht alles gelesen, so jeden Satz und extrahiert, Seite um Seite verschlungen - der Druck, auch zu lesen, was man sich vornimmt, lastet nur mehr leicht auf meinen Schultern. Aber Wichtiges blieb mir nicht verborgen.
Ich bin einer jener Menschen (und eine meiner wichtigsten Dissthesen (das Thema wird ja dzt. eh mehr als genug gekaut, also wird in Zukunft eh jeder Wissen, wieviel wert so eine Diss hat! siehe Guttenberg und ABERKENNUNG nicht Rückgabe des Doktortitels!)) lautet (und ich unterstelle das den Leuten auch): die sich ein Buch nehmen (Anleitung, Vademecuum), wenn sie etwas wissen wollen (dazulernen, besser werden) -kurz: Lesen, Lernen, Leben. Und dann reden, denn Menschen reden über - Die informelle Information ist eine der wichtigsten Informationsquellen, die schlimmste Grube, einer Vernichtung gleich oder auch nahe dem Olymp. Hier wird über Menschen bei einer Jause entschieden, Karrieren gelegt, zurückversetzt, sich Meinungen und Urteile gebildet, zu Unrecht verurteilt und wieder frei gesprochen. Die Schulsprecherei hatte einen Vorteil: das Lehrerzimmer stand mir offen. Ich lief den Leuten entgegen und wir quatschten über dies und das. Und vorallem aber auch über Schüler. Nicht viel anders verhält sich das große Lehrerzimmer, die Arbeit. Nur wer ausgeschlossen von Information im Strom treibt, ist glücklich (vermeintlich oder auch echt), denn sonst endet das Heinz/Hans Spiel nie - es ist allgegenwärtig. Man nimmt es dann nur nicht wahr - und legt sich gleich wieder schlafen. Ist ja noch Nacht.

Donnerstag, 24. Februar 2011

phon

ich such noch immer ein kleines Megaphon mit Stimmenversteller und Effekten (Sounds!) - als Kind durfte ich auf den diversen Zeltfesten (und, oh meine Freunde glaubt mir, auf denen war ich oft und intensiv, so durfte ich der wundervollen Melodeien lauschen, die da auf mich niederfielen, wie Sternschnuppen in unser Atmosphäre -persidenschwarmartig und noch heute schwirrt mir angesichts der Traurigkeit und Monotonie der Unterhaltung eine besseres Welt vor Augen - heimlich schunkel ich auf einem Regionalsender bei einer bekannten Melodie einfach mit, das dürften Überbleibsel dieser Litaneien sein) mir mit dem erhaltenen Geld (oder besser gesagt musste ich, die Sucht des Kindes nach Mehr/Spielzeug) ein Ding an den „Standln“ kaufen, oft war es Schrott, meist noch Zuckerzeugs dazu, das spätestens nach einer Stunde intensivem Gebrauch der Mülltonne einen immerwährenden Besuch abstattete. Meine Vorstellung von Megaphon von früher ist gelb, batteriebetrieben, schwarzes Billigplastikkabel und Zeugs zur Montage am Fahrrad (wo es nie hinkam, weil man es (das Zeugs oder das Ding, Megaphon) zuerst verlor, verlegte, usw - was mich zu etwas vollkommen anderem bringt, an sich selten so ein Abschweif an diesem Ort: Ich glaub nicht, das man allgemein Kindern die Fähigkeit „Besitz zu abstrahieren“ unterstellen kann, aber ich glaube ohne Umschweif, sie sind dreiste Diebe - so lieb sie auch sind; das andere Kind hat etwas, dass einem auch gut gefällt, mehr noch, das dem anderen so ganz und garnicht passt, er und manchmal auch SIe es nicht verdient usw. - man selbst aber schon lange durch Werbung und andere Kinder auf genau dieses Produkt getrimmt wurde; nicht nur einmal „verlor“ ich etwas in meinem(!) Kinderzimmer, von geringem Wert nur, oder jemand borgte sich, nur ganz kurz etwas (schaun) und vergaß es zurückzubringen - mein Kindermegaphon dürfte auch diesen Weg beschritten haben - weil ich mich eben zurückerinnere, mehr als einmal so etwas erworben zu haben, aber es nicht immer das gleiche war). Auch nach intensiver Googlerei bin ich nur wenig schlauer, wo ich entweder (ja ich gebe mich auch mit weniger zufrieden, manchmal) das alte Gelbe, aber really Cheape oder ein etwas besseres mit mehr Effekten krieg. Meine Ohren erkennen den Unterschied eh nicht*

* Meine erste Stereoanlage (die diesen Namen verdient, zuvor waren es Plastik-Jukeboxen, Neusprech: Getthoblaster - mit echt Plastiklautsprechern! dieser irre Sound) hatte Pressholzboxen aber sahen schon ziemlich geil aus - der Sound war ziemlich dreckig, was zur Grungephase meines Lebens perfekt harmonierte.Ich malträtierte mich und diese Boxen durch wildes Geklopfe, schrie Sie an, versuchte mitzuheulen, und war über diese Langlebigkeit auch lange danach noch erstaunt. Schon damals befand ich gute und weniger gute Musik durch diese Anlage verblendet - gefallen hat mir der Sound aber sehr.

Mittwoch, 23. Februar 2011

moto in stereo

moto ist jetzt kurz mono unterwegs; mono weil sein linker Kopfhörer (auch ganz lustig: beim laufsocken anziehen, die als einziges erweitertes Merkmal ein L und ein R eingewebt haben, zieh ich garantiert, wenn ich nicht schau am rechten Füßchen den linken an und umgekehrt, schau ich aber hin so hab ich rechts sofort inner Hand) von einem Moment auf den anderen den Geist aufgab, sein Lichtlein ausblies, die Kalotte nicht mehr bewegt, und mono (ja, das „Stereo“, die Konzi-Location bleibt mir noch immer verwehrt, hab auch gar keine Lust auf this club in KlaFu, und abgehen tuts mir auch nicht!) ist ein Verlust, weil man ja zwei Kanäle (und mit Effekt den magischen Raum, siehe Loudness War vs. Magicstereosound vs. I can see dead dumb people!) fürs Leben braucht(Ha!); unterwegs ist er mehr oder minder eh immer (beim schreiben dieses motion(!) blogs) und kurz, weil ich einer meiner Lieblingsbeschäftigungen sicher gleich darauf ausüben werde: dem schnurteln durch foren, dem auffinden von motopassenden Produkten, dem vergleichen und finden, dem inspirieren lassen, dem spontankauf und zu guter letzt und anfang, eh wieder bei Amazon (play, play, play...mantra...es verblasst die Abneigung vs. amazon, die sind einfach zu gut,hmmm...) land´ - ich bin jetzt sicher(?) drei Jahre mit sehr günstigen, aber WOW-goilen In-Ears (Creative 313!) über Stock und Stein, und ich hab das Gefühl, dass sich die Teile ihre vorzeitige Altersruhe eh schon verdient haben (leider, natürlich hätts mir gfallen, wenns noch drei Jahre runtergerissen hätten); ich seh auch bei diesen Produkten keine geplante Obsoleszenz (Filmtipp auf Arte, Doku über made to break - Produkte anhand der Glühbirne aufgezeigt, Hersteller verknappen die Lebensdauer ihrer Produkte für Umsatz und Profit (no!na!), Wiederkauf (Gezwungen, braucht man leider) und weil sie es können (technisch, zu Ungunsten von Erfindergeist, Technikertum und Umsetzung, von Genialität und vielleicht ökologischen Vorteilen dar nicht zu sprechen), obwohl: mein Überteurer So-nie - In-Ear gab auch genau nach drei Jahren den Geist auf, auch der linke Lauschprügel, ein Schelm(!) Punkt,Punkt,Punkt. Mono(sitz) ist maximal auf einer Vespa geil. Der Rest hat zwei Ohren.

Dienstag, 22. Februar 2011

Geschrieben auf einer echten Tastatur

Ich glaube, dass jede Auseinandersetzung mit dem Thema Apple unweigerlich dazu führt, das irgendwann im Verlauf der Satz: „Wayne intressierts“ fällt und damit die gesamte Diskussion ad absurdum geführt wird (das ich den Satz gleich am Anfang bringe und ihn so vorführe, verrät, dass ich diesem Stehsatz zu begegnen weiss). Der ursprüngliche Titel diese Beitrags lautete: „Apple - quo vadis“, was ich aber gleich wieder verworfen habe, weil 1. ich nicht weiss, wohin die wirklich wolen und 2. viel wichtiger, es immer das gleiche Spiel ist (was auch konsistent ist, und damit passt), was mich zu 3.) führt, hoffe ich, dass für mich trotz des Irrsinns, für mich immer ein zwei Produkte dabei sein werden.
Eines meiner Zeitvertreibliebhabereine ist das Schnurteln durch die Anzeigenmärkte a la eBay, Amazon (PLAY!), macuser.de - was es alles zu kaufen gibt und für mich wichtiger, billig abzugreifen. Ich stelle jedoch fest, dass ich schon verdammt geil ausgestattet bin und daher fast leider diese tollen Märkte nicht bedienen kann, auch wenn ich manchmal das Spiel mit mir selbst spiele, wie es wäre, dieses oder jenes zu besitzen. Was ich mir nur kurz vorgestellt habe und auch wirklich nicht haben will ist ein iPad (oder ein Tab oder wie die ganzen Bildschirme mit Eingabefunktion und eingeschränktem Umfang auch alle so heissen) - ich kann nicht einen weiteren Nutzen (Vorteil! oder einfach Unterhaltung) feststellen, den mir das Ding neben Standzockingmaschine und ultraportalem Netbook bringen kann - es gibt dzt (soweit überblickbar) kein Medium, dass mir verschlossen bleibt, keine Anwendung, nach der ich mich sehne und kein technisches Gimmick, nach dem ich mich sehne.
Wenn ich nur daran denke, eine Bibliothek mehr zu pfelgen, einen Datenstand trotz zentralen Servers mehr im AUge zu behalten, neee - dazu kommt, dass ich, weil ich ja Geld dafür ausgegeben habe, eine Zweck für dieses Mittel jedes Mal erfindne müsste. Eine klassische Verkehrung. Oben habe ich schon einmal eine Artikel zu DIngen publiziert, die zuerst verächtlich betrachtet wurden, anschließend gekauft um danach geliebt zu werden. Das iPad wird dabei die Ausnahme bilden. Es muss ja.

Montag, 21. Februar 2011

Nin-Ten-Do

Ich habe mir meine Kindheit zurückgeholt. Nicht durch Comics - die sind eben auch für Erwachsene und bedürfen keiner Rückholung. Mein Weihnachtsgeschenk 2010 war ein Nintendo Dsi XL 25th Super Mario Edition - nomen est omen. Und damit waren auch die Weihnachtsfeiertage gerettet. Schneemangel und akute Spieleritis„zwang“ mich, Spilor (Achtung! Simpsons!) zum Zocken auf zwei Bildschirmen. Gedacht war der Kleine aber nicht um auf der Couch neben Xbox und Co einen Platz einzunehmen, sondern für die Zugreisen und das Unterwegs mit Moto.
Ich wollte wieder verstärkt teilnehmen an einer Community, der ich mich seit frühester Kindheit an, zugehörig fühle. Mit C64, Amiga, dann PC, Playstation und Xbox, dazwischen GameBoy und Tric&Tronic ausgerüstet, war ich strammer Soldat einer ludischen Armee, die auf ihren Fahnen dick und fett: UNTERHALTUNG stehen hatte. Dass ich dadurch einige Schularbeiten verhaute, vielleicht ein paar Mädels weniger kennen lernte und dazu noch meine Augen und Gelenke schädigte (und sicher am Traumkörper durch sportliche Betätigung vorbeischrammte) war und ist mir egal. Wenn ich trainieren will, tat und tu ich es trotzdem, lerne und lese natürlich trotzdem viel, aknn aber auf eine wundervolle Zeit und persönliche Spielhistorie zurückblicken, die mich damals wie heute selig erfüllt mit Wonne. Das die Krönung dadurch erreicht wurde, dass meine Abschlussarbeit eines meiner liebsten Hobbys zum Mittelpunkt hatte, setzt dem ganzen ein pfiffiges i-Tüpfelchen auf, dass schon mehrmals Anlass für unterhaltende Abende ward.
Das Feuer, das ich durch den Erwerb und der ausgiebigen Beschäftigung, manche sagen vielleicht süchteln, erwartete blieb aus, ein kurzes Lodern war zu verzeichnen, beim Klassiker Super Mario Bros. ein mittleres Flamm-Flamm, Trackmania schon fein, ABER...nach nur zwei Monaten ist die Luft draussen. Ich konnte so an die zwanzig Games testen, kaufte Spiele und Zubehör und bemerke gar nicht erstaunt: Diese Zeit ist vorbei, die Spiele zu eingeschränkt, die Technik noch nicht so weit (nie?), die Erwartung zu hoch, der Anspruch dito - manches muss man dort lassen, wo und wie es war. Probieren darf man aber. Muss man sogar.

P.s. Nintendo Dsi XL Special Edition wie neu mit Spielen und Zubehör zu verkaufen ;-)

Samstag, 19. Februar 2011

Eine Ära geht zu Ende

Ich habe ihm tief in die Augen gesehen, kurz gewartet und zugleich die Hand geschüttelt. Mit dem Wort: Abgemacht! war es besiegelt. Ich habe meine Quackente „DucDucDuc“ per Handschlag verkauft. Besiegelt durch eine mündliche Abmache. Ein lachendes und ein weinendes Auge seh ich im Spiegel - daher meide ich diese Echoten, wo ich nur kann. Wahrscheinlich lege ich meinen Rufnamen nun ab und werde zum Einsiedler. Ganz ohne Abgas und Böllern, nur eine schwache Erinnerung für kurze Zeit, die ich durch Meditation mehr und mehr verblasse. Es gibt kein danach.
Die längste Begleiterin, die treueste meiner Spielgefährten (ohne Innen!), ergeben und fleissig, immer bemüht und ausgestattet mit jener Portion Erquickung, die ich durch das heftige Drehen meiner Hand abrufen konnte. Unzählige Auftritte in den nahen und weiter entfernt liegenden Dörfern, sehr viele Fragen vor Eissalons, staunende Blicke, verächtliches Weggesehe, Stunden in der Nacht, gefüllt durch Erfahrung und Erfahrenes. Ich war so gut aufgehoben, das gefangen in einer Miniwelt der Beschränkung lebte. In etwa wie häuslbauende grad Eltern gewordenen Zweifler. Die Sehnsucht bleibt.
Aber und das ist das Wichtigste: Es ist der bewusste Schritt des Aufhörens, das gewollte Ende und die wundervolle Aussicht auf Neues, wenn man etwas weggibt, um die Hänge frei zu haben. Die Motorradwelt hat mich wieder. Freiheit hab ich wieder. Moto lebt man.

Mittwoch, 16. Februar 2011

Es ist Party…und keiner geht hin

So wie ein Spruch aus meiner frühesten Kindheit mit oben erwähntem Sager in sehr enger Verbindung steht („Stell dir vor es ist Krieg…und keiner geht hin“) stell ich mir derzeit die Schi-WM in Garmisch vor. Ich meine nicht die bunten TV-Bilder und die seltenen Promi-Interviews in den Skihütten. Ich meine den Alltag im Ausrichtungsort. Lt. Medienberichten stöhnen die Wirte, es wundern sich die Urlauber und auch die Bahn als Zubringer Nr.1 ist nicht erfreut über so wenig Auslastung. Es ist wieder mal ein ´Eventtime´ und i-wie scheints, dass die Leute nicht dabei sein wollen. Zuhause schon, die Läufe und die Reportagen erfreuen sich hoher Einschaltquoten im TV, doch das Live – Spektakel wird mehr und mehr zu einem für Zuseher uninteressanten Ereignis. Austragungsorte sterben einen temporären Tod von kurz vor, während und kurz nach einer großen Veranstaltung. Und dem Veranstalter bleibt neben einem fragwürdigen Werbeeffekt ein großer Batzen Schulden, krachende Unternehmer und unzufriedene Anwohner. Warum hat das Event (klassisch auf kärntnerisch) keine Zukunft und worin liegt der Hunde genau(estens) begraben? Garmisch hat doch die besten Voraussetzungen für ein E der Extraklasse, Stars, Sternchen, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft!

Epilog
Seit der schicksalshaften Erfahrung, die Fußball – EM mitten im Zentrum einer Austragungsstadt fast 24 Stunden live miterleben und durcherleben zu dürfen(müssen), weiß ich um Events, die nicht gewollt sind, die spärlich besucht sind, die, obwohl der Boden gut bereitet wurde, nicht fruchtbar sind. Unvergessen die Ängste und Sorgen der Anwohner vor den wilden Horden Europas, die kommen werden und bestimmte Straßen und Plätze zum Hort uniridischen Wahnsinns umzugestalten. Heute noch umzaubert mein Lippen das wohlfeilste Lächeln, wenn ich an die Fanmeilen denke, die beschränkt durch klare Umrisse, jeden willigen an einen Platz zum Feiern band. Vorbei waren da die Zeiten spontanen Jubels, ohne Kontrolle gabs nix; in der Fanmeile rauften sich die Wirten, die teuer für ihren Fehler bezahlen mußten, auf großes Geld hoffend, um jeden einzelnen Hooligan, der genügsam ein verwässertes Bierchen schlürfte und angesichts der Plastikhorden von Sicherheitskräften seine Gewaltbereitschaft nicht einmal andachte, geschweige auslebte mit bösem Blick fürs Kommen zu betrafen.

1 von 1000: Fehlendes Identifikationspotenial
Eine These, die es zu überprüfen gilt ist die Distanz zwischen dem eigenen Sein und dem Gegenüber. So wie, in den vielen Kommentaren auf den Onlineportalen, zu lesen und den Stammtischen zu hören, gibt es in Österreich genauso viele begabte und bessere Fußballtrainer, die „eh immer alles schon gewusst haben“ und sicher auch ein Patentrezept für die Unfähigkeit des Nationalteams parat haben – so leicht man sich das ballschupfen vorstellt, man kann und kennt es, stellt sich vor, wie begeistert die Massen einem zujubeln, hätte man damals einfach nur weitertrainiert. Man sieht die Fehler im Fernsehen, man pfeift und kreischt am Spielfeldrand, weil man weiß, wie es besser geht. Da gibt es zum Schifahren eine Kluft, die nicht so leicht zu überbrücken ist. Als krasses Gegenbeispiel müssen die Trendsporarten herhlten, bei denen man es auch nicht selbst kann, trotzdem begeistert ist, und uns zur nächsten These bringt -> Resumee: Identifikation muß nicht immer sein, hilft aber ungemein.

Uncool
Über Geschmack läßt sich bekanntlich…aber ich schreibe manchem schon eine Art Coolness zu (so eine Grundcoolness, ohne Geschmack) und manchem eben nicht. Schifahren ist trotz der zahlreichen Versuche ein teurer Sport für Leistungschw…willige. Zur dünnen (11 Nationen im Teambewerb!) Weltspitze rücken nur die besten der Besten auf, und von denen schaffen es wieder nur ca. 10% ohne Verletzungspech zum Sieger. Das Gaudirennen und ein Weltcuplauf haben bis auf die strenge Abfolge von rotem und blauen Fähnchen im Lauf nur noch den Untergrund gemein, bei beiden Schnee. Aber welcher. Drüben: Härtemittel; Hüben: Härte mittel. Das ist einfach eine andere Welt. Aber die Sportler sind doch die Aushängeschilder. Seit Red Bull so ziemlich alles sponsert, sieht man auch auf den Helmen der Skisportler deren Farbkombi. Cool sinds deswegen noch nicht. Bode Mille, Lindsay und Co vielleicht, unsere Alpentrampeln und Hubersepps eher nit so. Ist man ja selbst auch nicht so cool. Eigentlich ja eh uncool. Daher ist Österreich vielleicht auch so Schiverrückt. Die Massen werden maximal bei Heimrennen angezogen – und da ists eh E-kultur pur. Nationalism, ole. Fazit: Cool genug, für lange Sendezeiten ohne Mehrwert.

Großereignisse
Vielleicht schrecken die Großereignisse ab. Was früher von mir romantisiert wurde (Großes WM-Dorf, Stars hautnah, Stimmung, usw…) war und ist wahrscheinlich nicht so – es gibt schon Stimmung, aber die hält sich aufgrund des auferlegten(!) Ereignisses in Grenzen. WM passiert einfach. Immerhin beklagt sicher auch die SelbstbauHolzrodelretroWM wenige Besucher. Aber das liegt wahrscheinlich an den wenigen berühmten Strecken.
Ohne erkennbaren Mehrwert
Weltmeisterschaften sind zuviel. So wie im Fußball spielts hier nit, oder doch. Der Bundesliga –Fußballverein spielt im Cup, der Liga, der Championslegau (Quali), dann Eurocup usw….daneben noch EM und WM Vorbereitung usw. – so was hats auch beim Schifahren: einen Weltcup dazwischen WM und Olympia. Und jeder Sportler hat das Recht auf einen Olympiasiegermöglichkeitslauf (wobei ein Weltmeister wohl das gleiche ist, naja); und so krude wie das fabuliert wird, so undurchsichtig sind die Bewerbe; Olympiasieger zu sein heißt: Zu wissen, dass man selten konstant der Beste war, sondern einfach zur rechten Zeit Glück, Verstand, Talent, Können usw. gepaart mit einer Zukunft ohne Sorgen hatte. Was übrig bleibt, sind die Titel, keine Vize-…aber ob das einen Wert hat. (Nur Brainiacs und Fuzzis wissen wer, 1993 WM Sieger im Super – G wurd´ [und Superbrainiacs rufen sofort: 1993 fiel der Super-G aus! Wg am Wetter, HAHA!])

Wahrscheinlich ließe sich die Liste noch fortführen, mir reichts. Alle zwei Jahre dasselbe. Sollte sich unser Land noch einmal für etwas Großes bewerben, bin ich dagegen. Und zwar nicht aus Prinzip. Wer will denn schon ein Olympiasieger sein, wenn keiner einem zujubelt. Denn wir gehen dann ja nicht hin. Auch nicht zum Schaun.

Donnerstag, 10. Februar 2011

Der Sonne entgegen

ist, wie der gleichnamige Artikel auf diesem Blog eine österreichische Fernsehserie, die man, vorausgesetzt man hat die dreissig Jahre schon überschritten, vielleicht schon im Fernsehen gesehen hat. Schonschön. Sie handelt von/über/durch vier Aussteiger, die im damaligen Jugoslawien einsteigen und sich die Zeit vertreiben. Dabei erleben sie Abenteuer, Liebe, Streit, Geld, Sorgen und noch ein bisschen mehr (wie etwa den Sinn des Lebens, nur so nebenbei) - für Sehnsüchtige genau das richtige. In einer „echten“ Rezension las ich, dass diese Serie Tiefe bietet, das die liebevollen Charakter den Hauptbestandteil tragen und alles überhaupt sehr „kultig“ (arrghhh, das Wort auf diesen Seiten, argghhh) sei. Für Erwin Steinhauer (oh menno, dass ich den kenne) wars der Durchbruch und für mich eine kurze Reise in meine Kindheit. Als Kroatien noch ein Teil eines Staatenbundes war, ich die Dinar am Strassenrand zählte, stolz ein paar Wörter jugo-slang krakelte, ein Land entdeckte, dass mir sehr natürlich und unverbraucht darniederlag, mit wenig Tourismus; ich Natur pur erlebte und die Urlaube mit den Eltern insgeheim schon hasste. Wären da nicht die guten Bekannten meiner Eltern gewesen, die, aus Slowenien stammend, aus einem „normalen“ Urlaub eine tiefe Reise ins Innerste Yugoslawiens (J=Y) machten - die vier Aussteiger durften das auch empfinden, sie durften sofort teilnehmen und nicht touristisch an der Oberfläche kratzen. Und ein bisschen Augen öffnen ist die Serie auch - so in etwa, wie Kunst einen Hintergrund benötigt, für die Rezeption; heute bin ich froh nicht mehr Kind zu sein. Weil man verstehen beginnt, neben dem Erleben.

Tipp: Der Sonne entgegen - auf DVD (in Box)

Mittwoch, 9. Februar 2011

1001 und eine Nacht

Ich wär jetzt schon richtig reich. Nein, echt jetzt - würden die lieben Leute, die ich in meinem Leben schon getroffen hab, ihre Versprechen wahr machen (und jetzt heissts wieder nur: was der für Leute trifft!). Größtes Versprechen: Ein Kollege, mit dem ich mich zwei Tage gemeinsam am Ausheben von Erdlöchern und dem Verlegen von Drainagematten erfreuen durfte, schwafelte von Beginn unserer Schlammtortur an von seinem Vater, mit dem er leider, leider wenig Kontakt habe, aber der ihm immer wieder von seinem Reichtum erzählte. Der Vater konnte aber nicht nur vom vielem Geld träumen und seinem Sohn vorphantasieren, der Schaufelschwinger konnte sich bei den wenigen Treffen davon überzeugen, wie begütert der Alte denn nicht sei und irgendwann wird Papi seine angerafften Schätze dem Sohn übergeben. Nur wann eben wurde nicht erwähnt. Aber bald. Nebenbei sei erwähnt, dass der Vater dem Milieu des Import / Exports sowie der Lusterfüllung von vornehmlich Männern mittleren und reiferen Alters durch weibliche DienstleisterInnen zuzuordnen und spezialisiert sei. Und da ich gezwungen war, trotz zahlreicher Ablenkungsversuche, dem Ali Baba zu lauschen, fand ich Freude an dem Erflunkerten und versuchte, die Ungereimtheiten oder offenen Fragen nachzuforschen und diese mit einem kleinen Messer Scharte um Scharte auszuwetzen. Die Stunden vergingen trotzdem nicht wie im Flug, eher wie ein sich ziehendes Gummiband, unterlegt mit dem Dollarsound of Moneybuisness. Der zweite Tag begann, wie der erste endete: dunkel. Der Baggerfahrer baggerte, ich schaufelte und erfuhr von familiären Situationen, klischeebedingt geschieden, neue Frau, kein Kontakt zu bereits erwachsenen Kindern – hab ich erwähnt, dass der junge Mann ein bauernschlauer Teifl (Einleger) ist, der es sich zu richten versteht. Na dann jetzt eben. Auf Kosten anderer, vornehmlich des Baggerfahrers wurde geraucht, meine Nerven hielt er für Drahtseile die durch aufreibende Geschichten keinen Schaden nahmen, die Hausherrin verpflegte. Gewohnt auf Gemeindekosten, vier Kinder von zwei Frauen (jeder kriegt eine), Pfändung, Klamotten auf Pump, tagelanges Ziehen durch Lokale, Zechen und Deckel offen – mein Vorurteile, Annahmen, Verurteilungen wuchsen wie die Erddecke über die Drainagen. Lage um Lage verwob sich der schleimige Untergrund zu einem Geflecht aus Lügen. Die Sammelbüchse der Pandorra war geöffnet worden. Aber ich war ein prima Kumpel für ihn. Der erste sei, der Auserwählte, mit dem er gedenke, seinen zukünftigen Hof samt Gefolge zu teilen, weil ich eben so ein schlaues Bürschchen sei und die richtigen Fragen stelle. Ich lieh ihm mein Gehör, meine Geduld, erhielt Anekdote um Anekdote, fragte mich allerhand philosofische Fragen rund um Demut und war baff erstaunt über so viel Frechheit und Möglichkeiten, wenn man nur bereit war – man muss nur die richtige Perspektive wählen. Gemeldet hat er sich bis heute noch nicht – meine Perspektive hab ich aber auch noch nicht geändert.