Dienstag, 6. April 2010

Kill your idols

Ich stehe leichtfüßig und schwanke ob des Vortrags, den ich, um ihn und das Pult zu halten, als mein ständig Brot aus dem ff. beherrsche. Blicke nach einem Gutteil der vorgetragenen Theorie in die Runde und merke die aufsteigende Hitze: „Hab ich schon erwähnt wie zufrieden ich mit den Plastikprodukten der Firma mit dem Apfel bin, Nein!? NEEEEEEEIIIIIIIN???“ (ich sehe eine ganze Schulklasse JAAA brüllen, mit Jungen, die am Boden hocken und aus voller Kehle schreien und dabei lachen und glucksen, Mädels sich scheu wegdrehen und trotzdem mitbrüllend) – ´Wirkliiich nicht?´ (wieder lachen alle und schrein, wie bei Kasperl: Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!! Die anwesenden Eltern lachen, grinsen sich einen…) und ich, ganz beglückt, euphorisiert, die Stimme anschwellend, die Faust geballt: Wollt ihr den totalen Krieg?

Stille breitet sich aus, eine hochgradig sensibilisierte Schar an sehr, sehr jungen Menschen verstummt und bewirft mich vorwurfsvollen Blicken und einer großen Portion Abscheu. Ich bin zu weit gegangen und sie wissen es, sie verachten mich für meinen Ausritt.
Ich darf meine Augen aufschlagen. Aus der Schreckenstraum aus Fantasie und gewollter Wirklichkeit.

Ich habe Jobs Biografie gelesen, bete trotzdem keine Techno-Religion an, liebe mein Book und iPod, weiß keinen Nutzen fürs iPad (der mich weglotsen würde) und merke Regungen inneren Widerstands gegen ein immer In-sich-geschlosseneres-System. Macs und ihr OS bilden eine nicht mehr wegzudenkende Symbiose und ich osmosiere da gerne mit. Meine Prothesen gebe ich nicht her, auch wenn iTunes eine dzt. noch uneinnehmbare Festung ist, die die anstürmenden kritischen Heerschaaren wie Schuppen von den Schultern schüttelt. Ich habe noch dazu „Pirates of the Silicon Valley“ gesehen, der eine durchwachsene Empfehlung folgen läßt und iWoz Biografie liegt bereits im Kanal. Tja, damals, alles Geschäftemacher, dann junge Menschen mit Visionen, viel Geld, große Spannen -> die neuen Götter und Halbgötter sägen an den Stühlen und den Rest sollte man sich einfach anschauen. Auch: um mitreden zu können. Microsoft gehört heute ein großer Teil von Apple. Also eh alles eins. Fast wie Coca Cola und Pepsi, nur glanzvoller, technoider und wenn gewollt: Fanatischer. Dort steifes PC-Gehopse, drüben agiles New-computing. Lernen sollte man von beiden.

Microsoft ist mittlerweile, und da ist es egal wie die daherkommen, ein Moloch, der sich auf seinen Lorbeeren ca. noch 500 Internetjahre (in Realtime: 10; vielleicht auch 7,2) ausruhen kann, bevor sie ein „Jetzt alles Neu – Windows“ mit neuem Hintergrundbild auf den Markt werfen müssen. Beisse nie die Hand die dich füttert! Beisse nie…auch nicht, wenns lange vergangen ist? Nein, weil deine aktuelle Pfote das sieht und sich ihren Teil denkt. Außerdem: Kritisiere keine Produkte, deren Nutzen für dich ein ganz Großer ist. Stell nie Regeln auf, was die nie machen darfst. Irgendwie ist zuviel von allem auch nicht immer das Gelbe vom Ei, das sollte man sich hinter die Ohren und werde ich an Apple schreiben. Die schreiben uns im Gegenzug vor was Alles ist. Das Ei besteht ja auch nicht nur aus Gelb…siehe Ostern. Da ist mir Alles dann doch zu wenig.

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