Ich lebe mit einer klischeebehafteten Vorstellung von mir - zwiespältig betrachte ich mein Schatten-Zockerleben und im Konjunktiv plaudernd: Was ich mit DER ZEIT, die ich in meinem Leben schon vor der Kiste (ja auch TV!) gesessen bin, anfangen hätte können - bei genauer Betrachtung habe ich fast gleich viel Zeit für meine Abschlussarbeit aufgebracht, wie am Battlefield, Teil 2 hinter Kimme und Korn (rd. 1000h lt. Onlinerangliste). Wie würde mein Tonus heute glänzen, meine Laufzeit sich verbessert haben usw. - aber ohne Selbstvorwürfe und bevor ich mich gedanklich zerfleische, helfe ich mir mit einem sowohl als auch und nicht einem oder. Ich trainiere trotzdem, habe meine Abschlussarbeit fertig geschrieben und sehe einer Vorstellung eines Zockers (ausgemergelt - lichtscheu oder dicklich - versifft) auch nur marginal ähnlich.(Randnotiz: Wenn ich heute rd. 10h die Woche mit Maus oder Kamerad in der Hand rocke, so ist das bereits viel! - ich baue ja auf den Herbst, der mich wieder Süchteln lassen wird, es fehlt mir ja bereits ein bisschen…)
Der Prototyp eines "Sowohlalsauchers" ist Chester Brolingbroke (der Name!), der nach eigenen Angaben sehr erfolgreiche Manager mit 60h-Woche, Frau und Kindern und ausgedehnter Reisetätigkeit es sich seit zwei Jahren zur Aufgabe gemacht hat, jedes auf dem PC erschienene CRPG mind. 6h wenn nicht durchzuspielen. Er verfährt dabei nach genauen Regeln und begiebt sich seit 2010 auf die Reise durch die Gamehistory - ausgehend vom Jahre 1979 (rundherum wurde ich geboren) ist er nach zwei Jahren bereits bei 1985 angekommen. Dabei verbringt er fast täglich im virtuellen Leben, bekämpft Monster, meuchelt Schergen und steigt Level um Level auf. Auf seinem Blog feinstsäuberlich dokumentiert, ist dieser selbst schon zu einem historischen Dokument mutiert.
Das kann man sich ruhig mal auf der Zunge zergehen lasse: die gesamte Ultima Reihe, Bards Tale, Wastelands, Fight and Magic´s, alle Elder Scrolls und und und…bis 1990 sicher noch ohne Mapfunktion, mit Bleistift vor der Kiste, gehe 1 West, 1 Süd, 1 West - wer das noch kennt, wird langsam alt. Textbasierte Spiele, reine Vorstellungskraft, dunkle Dungeons voller Monster, immer schwertschwingend, hau drauf.
Auch hart vorzustellen, wie man das alles geregelt kriegt: 10 Std. Arbeit / daily, Kinder, Frau und Dienstreisen dann die Nächte um die Ohren schlagen, damit der Charakter entwickelt wird, Horden von Monstern, Story lesen, geniessen und wieder von neuem…und dabei darf etwas nicht vergessen werden: Natürlich waren diese Spiele zu ihrer Zeit klasse, wenn nicht traumhaft (auch im wahrsten Sinne - und könnten heutige Spiele in den Schatten stellen), Aber sie sind Kinder der Zeit, d.h. Sie sind keine Grafikwunder, eher manchmal Textklotze, langsam und nicht ganz schlüssig. Ich habe noch viele Games in Erinnerung, die mich mit einem seligen und angenehmen Gefühl im Bauch bevölkern, aber ich habe bereits die Erfahrung gemacht, diese alten Goldstücke auszupacken und wieder anzugehen: Viele davon halte ich heute nicht mehr aus - ich war damals mehr Spieler, kompromissbereiter, lernwilliger, intensiver verbunden…und die Grafik war halt da. Heute will ich Komfort (ja bitte), eine Mapfunktion, mitlernende Gegner, anschaubare Grafik (ich kann mit M&M 3 gut leben!), einen Rucksack, der den Namen verdient usw - kurz: Wie die Games, habe ich mich (natürlich auch mit Fehlern) entwickelt - für Remakes bin ich zu haben, für verklärtes Retro - damals - war - alles - besser - Geheule gibt's Emulationen zur eigenen Überzeugung. Da muss etwas anderes im Vordergrund stehen, dass Chester und mich verbindet: Es ist das Ziel, etwas zu erreichen nicht nur einfach so draufloszuspielen (manchmal, klar…) - es ist dieses große Projekt, dabei als Nebenprodukt der Blog und die Rückmeldungen. Auch das Durchhaltevermögen nicht gleich wieder abzuschalten - was habe ich selbst nicht alles aus den Games mitgenommen (Beharrlichkeit, Ziele setzen und erreichen, Ausdauer, Lösungen suchend, Charakterentwicklung, Ausbau von Fähigkeiten usw), das ist eine der großen Motivationen, die mich neben der Unterhaltung, der Story, der Mache immer wieder vor die Kiste zieht. Ich denke sogar manchmal, dass ich von Ranglisten ein bisschen obsessiert bin - Punkte sammeln, Zeitenjagd, das neueste Item, Multiplayer lässt mich heute ein ähnliches Gefühl empfinden wie damals in kleiner Runde bei Freunden, Hot Seat oder einer gegen einer abwechselnd spielend.
Meine Spielerfreunde von damals und ein Großteil der Leute, die ich heute kenne sind alle um oder über 30. In der Schule, Studium und bis heute große Zocker, nach der Schule sehr interessierte und intelligente Erwachsene, mit unterschiedlich starker Motivation im Beruf erfolgreich zu sein. Auf jeden Fall beherrscht von dem Wunsch, sich zu entfalten und zu tun, was gefällt - dass mancher dem Spielerklischee näher kommt, ist dabei genau so egal, wie dass er es nicht bis in die Vorstandsetage bringt.
Das Spielen heute genauso wie der TV-Konsum zum Leben vieler gehört ist unbestritten. Das es uns i-wie benachteiligt hätte kann ich ausschliessen (bis auf ganz wenige Samstage in meiner Jugend, wo ich vielleicht besser die echte Welt erobert hätte, als die virtuelle), dass uns die Spiele bereichert und erfüllt haben, kann ich mit Sicherheit bestätigen - mein Alter-Ego wird mir im Spiegel immer ähnlicher.
Der Prototyp eines "Sowohlalsauchers" ist Chester Brolingbroke (der Name!), der nach eigenen Angaben sehr erfolgreiche Manager mit 60h-Woche, Frau und Kindern und ausgedehnter Reisetätigkeit es sich seit zwei Jahren zur Aufgabe gemacht hat, jedes auf dem PC erschienene CRPG mind. 6h wenn nicht durchzuspielen. Er verfährt dabei nach genauen Regeln und begiebt sich seit 2010 auf die Reise durch die Gamehistory - ausgehend vom Jahre 1979 (rundherum wurde ich geboren) ist er nach zwei Jahren bereits bei 1985 angekommen. Dabei verbringt er fast täglich im virtuellen Leben, bekämpft Monster, meuchelt Schergen und steigt Level um Level auf. Auf seinem Blog feinstsäuberlich dokumentiert, ist dieser selbst schon zu einem historischen Dokument mutiert.
Das kann man sich ruhig mal auf der Zunge zergehen lasse: die gesamte Ultima Reihe, Bards Tale, Wastelands, Fight and Magic´s, alle Elder Scrolls und und und…bis 1990 sicher noch ohne Mapfunktion, mit Bleistift vor der Kiste, gehe 1 West, 1 Süd, 1 West - wer das noch kennt, wird langsam alt. Textbasierte Spiele, reine Vorstellungskraft, dunkle Dungeons voller Monster, immer schwertschwingend, hau drauf.
Auch hart vorzustellen, wie man das alles geregelt kriegt: 10 Std. Arbeit / daily, Kinder, Frau und Dienstreisen dann die Nächte um die Ohren schlagen, damit der Charakter entwickelt wird, Horden von Monstern, Story lesen, geniessen und wieder von neuem…und dabei darf etwas nicht vergessen werden: Natürlich waren diese Spiele zu ihrer Zeit klasse, wenn nicht traumhaft (auch im wahrsten Sinne - und könnten heutige Spiele in den Schatten stellen), Aber sie sind Kinder der Zeit, d.h. Sie sind keine Grafikwunder, eher manchmal Textklotze, langsam und nicht ganz schlüssig. Ich habe noch viele Games in Erinnerung, die mich mit einem seligen und angenehmen Gefühl im Bauch bevölkern, aber ich habe bereits die Erfahrung gemacht, diese alten Goldstücke auszupacken und wieder anzugehen: Viele davon halte ich heute nicht mehr aus - ich war damals mehr Spieler, kompromissbereiter, lernwilliger, intensiver verbunden…und die Grafik war halt da. Heute will ich Komfort (ja bitte), eine Mapfunktion, mitlernende Gegner, anschaubare Grafik (ich kann mit M&M 3 gut leben!), einen Rucksack, der den Namen verdient usw - kurz: Wie die Games, habe ich mich (natürlich auch mit Fehlern) entwickelt - für Remakes bin ich zu haben, für verklärtes Retro - damals - war - alles - besser - Geheule gibt's Emulationen zur eigenen Überzeugung. Da muss etwas anderes im Vordergrund stehen, dass Chester und mich verbindet: Es ist das Ziel, etwas zu erreichen nicht nur einfach so draufloszuspielen (manchmal, klar…) - es ist dieses große Projekt, dabei als Nebenprodukt der Blog und die Rückmeldungen. Auch das Durchhaltevermögen nicht gleich wieder abzuschalten - was habe ich selbst nicht alles aus den Games mitgenommen (Beharrlichkeit, Ziele setzen und erreichen, Ausdauer, Lösungen suchend, Charakterentwicklung, Ausbau von Fähigkeiten usw), das ist eine der großen Motivationen, die mich neben der Unterhaltung, der Story, der Mache immer wieder vor die Kiste zieht. Ich denke sogar manchmal, dass ich von Ranglisten ein bisschen obsessiert bin - Punkte sammeln, Zeitenjagd, das neueste Item, Multiplayer lässt mich heute ein ähnliches Gefühl empfinden wie damals in kleiner Runde bei Freunden, Hot Seat oder einer gegen einer abwechselnd spielend.
Meine Spielerfreunde von damals und ein Großteil der Leute, die ich heute kenne sind alle um oder über 30. In der Schule, Studium und bis heute große Zocker, nach der Schule sehr interessierte und intelligente Erwachsene, mit unterschiedlich starker Motivation im Beruf erfolgreich zu sein. Auf jeden Fall beherrscht von dem Wunsch, sich zu entfalten und zu tun, was gefällt - dass mancher dem Spielerklischee näher kommt, ist dabei genau so egal, wie dass er es nicht bis in die Vorstandsetage bringt.
Das Spielen heute genauso wie der TV-Konsum zum Leben vieler gehört ist unbestritten. Das es uns i-wie benachteiligt hätte kann ich ausschliessen (bis auf ganz wenige Samstage in meiner Jugend, wo ich vielleicht besser die echte Welt erobert hätte, als die virtuelle), dass uns die Spiele bereichert und erfüllt haben, kann ich mit Sicherheit bestätigen - mein Alter-Ego wird mir im Spiegel immer ähnlicher.
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