Freitag, 25. September 2009

Ergiebigst Sinnmachen!

Was habe ich mich schon zurückhalten müssen, wenn nahestende (wenn auch nur örtlich) Personen so bei der Wortwahl vergreifen, dass man vor lauter Zurückhalten, schon die Dämme zum Einsturz bringen wollte* - kurz und schmerzhaft drüberfahren - und gut ists mit dem Oberlehrerbedürfnis für zwei Minuten. Und wehe es passiert einem selbst - Schämen ist dann die Devise, die nächste Eiszeit kommt bestimmt.

Nach Bastian Sicks Deutschstunde für so gut wie über 100 Millionen Sprechender läuft es einem nur so gletscherkalt über den Rücken bei „als“ und „wie“ denn nun, und dem Sinn ge“mach(t)en“ Ergebnissen. Und einer lahmen Ente nach, soll dafür natürlich der gemeine Journalist und im großdeutschen Raum namentlich der Spiegel Schuld sein.

Glaubt man nicht, ist aber so - weit vor dem Sickschen Korrekturmass schon - aber seht doch selbst -> Sprachblog!

* So ähnlich gehts mir bei wild aus Nasen stehenden oder frei verkehrt wachsenden Haaren, dann aber über dem Auge - ein kleiner Zupfer da, ein Tränchen dort und weg is Schand´ und Fotolacher

Dienstag, 22. September 2009

ecce homo

Dass ich von Umberto Eco(!) sehr viel halte, soll hier noch einmal betont werden. Der Mann kann nicht nur Romane schreiben, denn in seinen Streichholzbriefen, die in italienischen Tageszeitungen erscheinen, beweist er Beobachtungsgabe und Kritikfähigkeit, neben einem ausgezeichneten Stil und bewunderbaren Einfallsreichtums. „Im Krebsgang voran“ ist die Sammlung der Briefe der Jahre (etwa) 2000 bis 2006, die u.a. geprägt sind von dem Einsturz der Twin Towers und dem Schatten, den Berlusconi auf sein Land wirft - auch, und hiedurch drückt sich meine hohe Meinung über Umberto Eco aus, sind die Briefe jene Stimme, die mir in der medialen Welt des Glanzes fehlt, um zu erkennen, dass es noch jemanden gibt, der sich nicht mit Unterschichtfernsehen und politischem Einerlei im Leben zufriedengibt. The Truth is out there...

Buchtipp: Gesammelte Werke von Umberto Eco, hier: "Im Krebsgang voran"

Montag, 21. September 2009

Abgehauen

Es ist ja nicht so, als würden wir nicht darüber Bescheid wissen, was sich im besseren Deutschland (DDR) so zugetragen hat - Verfolgung, Spitzelwesen und und und - alles bekannt. So ähnlich bekannt ist uns Manfred Krug. Liebling Krezberg für jene, die jetzt kein Bild dazu haben. Dass er schon ein Superstar war, als er den Schritt wagte, die DDR 1977 zu verlassen war uns vielleicht nicht bekannt. Ganz unbekannt war mir, welche Erniedrigungen er über sich ergehen lassen musste, um ausreisen zu dürfen, um weiterleben zu dürfen. Das Räderwerk, dass er mit seinem Entschluss auslöste, überrollte ihn daraufhin mehrmals - durch Beharrlichkeit und Stärke, Kraft durch Überzeugung und Enttäuschung gelang es, nicht gebrochen zu werden. Hätte ich niemals von diesem Schauspieler gedacht - darüber hinaus ist mir dieser plötzlich, durch das Hören dieses Zeitdokuments äusserst sympathisch. Charakterstarkes Stück über ein System, dass man einfach mal so gekannt hat. Zum Glück für uns, nicht allzu gut.

Toptipp: „Abgehauen“ - ein Mitschnitt und ein Tagebuch, gelesen von und mit Manfred Krug

Dienstag, 15. September 2009

Immer gleich ..., statt argumentieren

Oft zu beobachtender Trend in Foren, zu Beiträgen oder unter Artikeln ist, statt eines Kommentars einfach den Link eines Youtube-Videos posten - als würde damit alles gesagt, als würden bewegte Bilder mehrere tausend Wörter hintereinander ersetzen oder die Eigenwerbung kaum unplazierter gesetzt werden können.

Multimedia um jeden Preis? -> No way! - weil man sich einfach verzettelt und gar nicht mehr weiss, worums eigentlich geht. Ach ja, comments allowed: Link and Link and...

Afterburner

Nicht seit meinem Erstkontakt bin ich Apple-Fan. Dafür hat es schon einige Anläufe gebraucht. Auch bin ich kein blinder Jünger oder nur kritischer MS vs. Apple-Basher. Warum ich kein Fan früherer Stunden wurde, kann ich heute noch genau sagen - da war kein Nutzen für mich erkennbar. Der iPod stellte sich etwas früher ein (niemals schade um die CD´s!) und /aber erst seit Intel Einzug in die Computerperipherie fand, wurden diese für mich interessant (nicht der Chips wegen, sondern weil die Produkte und ich plötzlich so viel Übereinstimmung hatten - Wlan, Speed, Kompatibiltät usw. an Board und ich brauchte das Geld denn ganz zufällig konnte ich mit meiner neuen Liebe auch noch meinen Lebensunterhalt verdienen, aber das steht heute auf einem anderen Blatt. Ich war und bin noch immer infiziert mit jenem Glücksvirus, dass ich gerne weitergebe - denn immer wenn ich meine elektronischen Devices oben besungenen Herstellers nutze, weiss ich warum.

Und wie man sich schon denken kann, stehe diese Zeilen für die erste kleine Enttäuschung. Für viele Fehler fand ich Ausreden, manches Maleur war einfach nicht zu ändern, mal ging der Lifecircle rapid zu Ende, mal wars fehlbedient (ad Produktfehler!). Doch und das bleibt zu betonen, überwog der Vorteil, das Glücklichsein und die Zufriedenheit überstrahlte ein ums andere Mal die kleinen tiefschwarzen Punkte. Jetzt stehe ich vor einem größerem Problem: Meine Überzeugung stirbt ein bisschen mit meiner neuesten Erwerbung in Form eines tragbaren Computers mit - mein mittlerweile drittes Gerät einer einzigen Serie (Unbelehrbar! aber fast immer zufrieden) lässt mich zweifeln. Von den Standardfehlern abgesehen, die garantieaustauschbedingten Hardwareschwächen genehmigt und treuer Anwender und Lobhudler, fleissigst Forumlesend, wissend, wie es um die eigene Serie steht, habe ich ein Montagsmodell (anders gesagt: lahme Ente) erwischt. Mist! Die Festplatte klackert billigst, der Speed fehlt, die Akkulaufzeit entfernt sich jeden Tag mehr von der Versprechung. Dazu war das neue Betriebssystem in keiner Umverpackung lose in einem Brief angekommen und zickt. Sonst alles Pille-Palle, as ever.

Zudem fehlen mir ganz allgemein einfach neue Produkte, die meinen Elektronikhunger befriedigen können. Nach dem letzten „One more thing“ musste ich lachen - viel Zeit verging zwischen meinem Erstkontakt und ich würde mir die gleichen Produkte wie damals wieder kaufen, und das nicht nur, weil es diese noch gibt. Es sind nach wie vor tolle Produkte, keine Frage und sollte ich mich entscheiden, ich (müsste) würde wieder zugreifen. Ich kann mit den Fehlern leben. Enttäuscht bin ich nach diesen Jahren nicht nur weil ich mich auch ein bisschen selbst täusche. Fan-sein ist nicht leicht.