Dienstag, 22. Februar 2011

Geschrieben auf einer echten Tastatur

Ich glaube, dass jede Auseinandersetzung mit dem Thema Apple unweigerlich dazu führt, das irgendwann im Verlauf der Satz: „Wayne intressierts“ fällt und damit die gesamte Diskussion ad absurdum geführt wird (das ich den Satz gleich am Anfang bringe und ihn so vorführe, verrät, dass ich diesem Stehsatz zu begegnen weiss). Der ursprüngliche Titel diese Beitrags lautete: „Apple - quo vadis“, was ich aber gleich wieder verworfen habe, weil 1. ich nicht weiss, wohin die wirklich wolen und 2. viel wichtiger, es immer das gleiche Spiel ist (was auch konsistent ist, und damit passt), was mich zu 3.) führt, hoffe ich, dass für mich trotz des Irrsinns, für mich immer ein zwei Produkte dabei sein werden.
Eines meiner Zeitvertreibliebhabereine ist das Schnurteln durch die Anzeigenmärkte a la eBay, Amazon (PLAY!), macuser.de - was es alles zu kaufen gibt und für mich wichtiger, billig abzugreifen. Ich stelle jedoch fest, dass ich schon verdammt geil ausgestattet bin und daher fast leider diese tollen Märkte nicht bedienen kann, auch wenn ich manchmal das Spiel mit mir selbst spiele, wie es wäre, dieses oder jenes zu besitzen. Was ich mir nur kurz vorgestellt habe und auch wirklich nicht haben will ist ein iPad (oder ein Tab oder wie die ganzen Bildschirme mit Eingabefunktion und eingeschränktem Umfang auch alle so heissen) - ich kann nicht einen weiteren Nutzen (Vorteil! oder einfach Unterhaltung) feststellen, den mir das Ding neben Standzockingmaschine und ultraportalem Netbook bringen kann - es gibt dzt (soweit überblickbar) kein Medium, dass mir verschlossen bleibt, keine Anwendung, nach der ich mich sehne und kein technisches Gimmick, nach dem ich mich sehne.
Wenn ich nur daran denke, eine Bibliothek mehr zu pfelgen, einen Datenstand trotz zentralen Servers mehr im AUge zu behalten, neee - dazu kommt, dass ich, weil ich ja Geld dafür ausgegeben habe, eine Zweck für dieses Mittel jedes Mal erfindne müsste. Eine klassische Verkehrung. Oben habe ich schon einmal eine Artikel zu DIngen publiziert, die zuerst verächtlich betrachtet wurden, anschließend gekauft um danach geliebt zu werden. Das iPad wird dabei die Ausnahme bilden. Es muss ja.

Montag, 21. Februar 2011

Nin-Ten-Do

Ich habe mir meine Kindheit zurückgeholt. Nicht durch Comics - die sind eben auch für Erwachsene und bedürfen keiner Rückholung. Mein Weihnachtsgeschenk 2010 war ein Nintendo Dsi XL 25th Super Mario Edition - nomen est omen. Und damit waren auch die Weihnachtsfeiertage gerettet. Schneemangel und akute Spieleritis„zwang“ mich, Spilor (Achtung! Simpsons!) zum Zocken auf zwei Bildschirmen. Gedacht war der Kleine aber nicht um auf der Couch neben Xbox und Co einen Platz einzunehmen, sondern für die Zugreisen und das Unterwegs mit Moto.
Ich wollte wieder verstärkt teilnehmen an einer Community, der ich mich seit frühester Kindheit an, zugehörig fühle. Mit C64, Amiga, dann PC, Playstation und Xbox, dazwischen GameBoy und Tric&Tronic ausgerüstet, war ich strammer Soldat einer ludischen Armee, die auf ihren Fahnen dick und fett: UNTERHALTUNG stehen hatte. Dass ich dadurch einige Schularbeiten verhaute, vielleicht ein paar Mädels weniger kennen lernte und dazu noch meine Augen und Gelenke schädigte (und sicher am Traumkörper durch sportliche Betätigung vorbeischrammte) war und ist mir egal. Wenn ich trainieren will, tat und tu ich es trotzdem, lerne und lese natürlich trotzdem viel, aknn aber auf eine wundervolle Zeit und persönliche Spielhistorie zurückblicken, die mich damals wie heute selig erfüllt mit Wonne. Das die Krönung dadurch erreicht wurde, dass meine Abschlussarbeit eines meiner liebsten Hobbys zum Mittelpunkt hatte, setzt dem ganzen ein pfiffiges i-Tüpfelchen auf, dass schon mehrmals Anlass für unterhaltende Abende ward.
Das Feuer, das ich durch den Erwerb und der ausgiebigen Beschäftigung, manche sagen vielleicht süchteln, erwartete blieb aus, ein kurzes Lodern war zu verzeichnen, beim Klassiker Super Mario Bros. ein mittleres Flamm-Flamm, Trackmania schon fein, ABER...nach nur zwei Monaten ist die Luft draussen. Ich konnte so an die zwanzig Games testen, kaufte Spiele und Zubehör und bemerke gar nicht erstaunt: Diese Zeit ist vorbei, die Spiele zu eingeschränkt, die Technik noch nicht so weit (nie?), die Erwartung zu hoch, der Anspruch dito - manches muss man dort lassen, wo und wie es war. Probieren darf man aber. Muss man sogar.

P.s. Nintendo Dsi XL Special Edition wie neu mit Spielen und Zubehör zu verkaufen ;-)

Samstag, 19. Februar 2011

Eine Ära geht zu Ende

Ich habe ihm tief in die Augen gesehen, kurz gewartet und zugleich die Hand geschüttelt. Mit dem Wort: Abgemacht! war es besiegelt. Ich habe meine Quackente „DucDucDuc“ per Handschlag verkauft. Besiegelt durch eine mündliche Abmache. Ein lachendes und ein weinendes Auge seh ich im Spiegel - daher meide ich diese Echoten, wo ich nur kann. Wahrscheinlich lege ich meinen Rufnamen nun ab und werde zum Einsiedler. Ganz ohne Abgas und Böllern, nur eine schwache Erinnerung für kurze Zeit, die ich durch Meditation mehr und mehr verblasse. Es gibt kein danach.
Die längste Begleiterin, die treueste meiner Spielgefährten (ohne Innen!), ergeben und fleissig, immer bemüht und ausgestattet mit jener Portion Erquickung, die ich durch das heftige Drehen meiner Hand abrufen konnte. Unzählige Auftritte in den nahen und weiter entfernt liegenden Dörfern, sehr viele Fragen vor Eissalons, staunende Blicke, verächtliches Weggesehe, Stunden in der Nacht, gefüllt durch Erfahrung und Erfahrenes. Ich war so gut aufgehoben, das gefangen in einer Miniwelt der Beschränkung lebte. In etwa wie häuslbauende grad Eltern gewordenen Zweifler. Die Sehnsucht bleibt.
Aber und das ist das Wichtigste: Es ist der bewusste Schritt des Aufhörens, das gewollte Ende und die wundervolle Aussicht auf Neues, wenn man etwas weggibt, um die Hänge frei zu haben. Die Motorradwelt hat mich wieder. Freiheit hab ich wieder. Moto lebt man.

Mittwoch, 16. Februar 2011

Es ist Party…und keiner geht hin

So wie ein Spruch aus meiner frühesten Kindheit mit oben erwähntem Sager in sehr enger Verbindung steht („Stell dir vor es ist Krieg…und keiner geht hin“) stell ich mir derzeit die Schi-WM in Garmisch vor. Ich meine nicht die bunten TV-Bilder und die seltenen Promi-Interviews in den Skihütten. Ich meine den Alltag im Ausrichtungsort. Lt. Medienberichten stöhnen die Wirte, es wundern sich die Urlauber und auch die Bahn als Zubringer Nr.1 ist nicht erfreut über so wenig Auslastung. Es ist wieder mal ein ´Eventtime´ und i-wie scheints, dass die Leute nicht dabei sein wollen. Zuhause schon, die Läufe und die Reportagen erfreuen sich hoher Einschaltquoten im TV, doch das Live – Spektakel wird mehr und mehr zu einem für Zuseher uninteressanten Ereignis. Austragungsorte sterben einen temporären Tod von kurz vor, während und kurz nach einer großen Veranstaltung. Und dem Veranstalter bleibt neben einem fragwürdigen Werbeeffekt ein großer Batzen Schulden, krachende Unternehmer und unzufriedene Anwohner. Warum hat das Event (klassisch auf kärntnerisch) keine Zukunft und worin liegt der Hunde genau(estens) begraben? Garmisch hat doch die besten Voraussetzungen für ein E der Extraklasse, Stars, Sternchen, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft!

Epilog
Seit der schicksalshaften Erfahrung, die Fußball – EM mitten im Zentrum einer Austragungsstadt fast 24 Stunden live miterleben und durcherleben zu dürfen(müssen), weiß ich um Events, die nicht gewollt sind, die spärlich besucht sind, die, obwohl der Boden gut bereitet wurde, nicht fruchtbar sind. Unvergessen die Ängste und Sorgen der Anwohner vor den wilden Horden Europas, die kommen werden und bestimmte Straßen und Plätze zum Hort uniridischen Wahnsinns umzugestalten. Heute noch umzaubert mein Lippen das wohlfeilste Lächeln, wenn ich an die Fanmeilen denke, die beschränkt durch klare Umrisse, jeden willigen an einen Platz zum Feiern band. Vorbei waren da die Zeiten spontanen Jubels, ohne Kontrolle gabs nix; in der Fanmeile rauften sich die Wirten, die teuer für ihren Fehler bezahlen mußten, auf großes Geld hoffend, um jeden einzelnen Hooligan, der genügsam ein verwässertes Bierchen schlürfte und angesichts der Plastikhorden von Sicherheitskräften seine Gewaltbereitschaft nicht einmal andachte, geschweige auslebte mit bösem Blick fürs Kommen zu betrafen.

1 von 1000: Fehlendes Identifikationspotenial
Eine These, die es zu überprüfen gilt ist die Distanz zwischen dem eigenen Sein und dem Gegenüber. So wie, in den vielen Kommentaren auf den Onlineportalen, zu lesen und den Stammtischen zu hören, gibt es in Österreich genauso viele begabte und bessere Fußballtrainer, die „eh immer alles schon gewusst haben“ und sicher auch ein Patentrezept für die Unfähigkeit des Nationalteams parat haben – so leicht man sich das ballschupfen vorstellt, man kann und kennt es, stellt sich vor, wie begeistert die Massen einem zujubeln, hätte man damals einfach nur weitertrainiert. Man sieht die Fehler im Fernsehen, man pfeift und kreischt am Spielfeldrand, weil man weiß, wie es besser geht. Da gibt es zum Schifahren eine Kluft, die nicht so leicht zu überbrücken ist. Als krasses Gegenbeispiel müssen die Trendsporarten herhlten, bei denen man es auch nicht selbst kann, trotzdem begeistert ist, und uns zur nächsten These bringt -> Resumee: Identifikation muß nicht immer sein, hilft aber ungemein.

Uncool
Über Geschmack läßt sich bekanntlich…aber ich schreibe manchem schon eine Art Coolness zu (so eine Grundcoolness, ohne Geschmack) und manchem eben nicht. Schifahren ist trotz der zahlreichen Versuche ein teurer Sport für Leistungschw…willige. Zur dünnen (11 Nationen im Teambewerb!) Weltspitze rücken nur die besten der Besten auf, und von denen schaffen es wieder nur ca. 10% ohne Verletzungspech zum Sieger. Das Gaudirennen und ein Weltcuplauf haben bis auf die strenge Abfolge von rotem und blauen Fähnchen im Lauf nur noch den Untergrund gemein, bei beiden Schnee. Aber welcher. Drüben: Härtemittel; Hüben: Härte mittel. Das ist einfach eine andere Welt. Aber die Sportler sind doch die Aushängeschilder. Seit Red Bull so ziemlich alles sponsert, sieht man auch auf den Helmen der Skisportler deren Farbkombi. Cool sinds deswegen noch nicht. Bode Mille, Lindsay und Co vielleicht, unsere Alpentrampeln und Hubersepps eher nit so. Ist man ja selbst auch nicht so cool. Eigentlich ja eh uncool. Daher ist Österreich vielleicht auch so Schiverrückt. Die Massen werden maximal bei Heimrennen angezogen – und da ists eh E-kultur pur. Nationalism, ole. Fazit: Cool genug, für lange Sendezeiten ohne Mehrwert.

Großereignisse
Vielleicht schrecken die Großereignisse ab. Was früher von mir romantisiert wurde (Großes WM-Dorf, Stars hautnah, Stimmung, usw…) war und ist wahrscheinlich nicht so – es gibt schon Stimmung, aber die hält sich aufgrund des auferlegten(!) Ereignisses in Grenzen. WM passiert einfach. Immerhin beklagt sicher auch die SelbstbauHolzrodelretroWM wenige Besucher. Aber das liegt wahrscheinlich an den wenigen berühmten Strecken.
Ohne erkennbaren Mehrwert
Weltmeisterschaften sind zuviel. So wie im Fußball spielts hier nit, oder doch. Der Bundesliga –Fußballverein spielt im Cup, der Liga, der Championslegau (Quali), dann Eurocup usw….daneben noch EM und WM Vorbereitung usw. – so was hats auch beim Schifahren: einen Weltcup dazwischen WM und Olympia. Und jeder Sportler hat das Recht auf einen Olympiasiegermöglichkeitslauf (wobei ein Weltmeister wohl das gleiche ist, naja); und so krude wie das fabuliert wird, so undurchsichtig sind die Bewerbe; Olympiasieger zu sein heißt: Zu wissen, dass man selten konstant der Beste war, sondern einfach zur rechten Zeit Glück, Verstand, Talent, Können usw. gepaart mit einer Zukunft ohne Sorgen hatte. Was übrig bleibt, sind die Titel, keine Vize-…aber ob das einen Wert hat. (Nur Brainiacs und Fuzzis wissen wer, 1993 WM Sieger im Super – G wurd´ [und Superbrainiacs rufen sofort: 1993 fiel der Super-G aus! Wg am Wetter, HAHA!])

Wahrscheinlich ließe sich die Liste noch fortführen, mir reichts. Alle zwei Jahre dasselbe. Sollte sich unser Land noch einmal für etwas Großes bewerben, bin ich dagegen. Und zwar nicht aus Prinzip. Wer will denn schon ein Olympiasieger sein, wenn keiner einem zujubelt. Denn wir gehen dann ja nicht hin. Auch nicht zum Schaun.

Donnerstag, 10. Februar 2011

Der Sonne entgegen

ist, wie der gleichnamige Artikel auf diesem Blog eine österreichische Fernsehserie, die man, vorausgesetzt man hat die dreissig Jahre schon überschritten, vielleicht schon im Fernsehen gesehen hat. Schonschön. Sie handelt von/über/durch vier Aussteiger, die im damaligen Jugoslawien einsteigen und sich die Zeit vertreiben. Dabei erleben sie Abenteuer, Liebe, Streit, Geld, Sorgen und noch ein bisschen mehr (wie etwa den Sinn des Lebens, nur so nebenbei) - für Sehnsüchtige genau das richtige. In einer „echten“ Rezension las ich, dass diese Serie Tiefe bietet, das die liebevollen Charakter den Hauptbestandteil tragen und alles überhaupt sehr „kultig“ (arrghhh, das Wort auf diesen Seiten, argghhh) sei. Für Erwin Steinhauer (oh menno, dass ich den kenne) wars der Durchbruch und für mich eine kurze Reise in meine Kindheit. Als Kroatien noch ein Teil eines Staatenbundes war, ich die Dinar am Strassenrand zählte, stolz ein paar Wörter jugo-slang krakelte, ein Land entdeckte, dass mir sehr natürlich und unverbraucht darniederlag, mit wenig Tourismus; ich Natur pur erlebte und die Urlaube mit den Eltern insgeheim schon hasste. Wären da nicht die guten Bekannten meiner Eltern gewesen, die, aus Slowenien stammend, aus einem „normalen“ Urlaub eine tiefe Reise ins Innerste Yugoslawiens (J=Y) machten - die vier Aussteiger durften das auch empfinden, sie durften sofort teilnehmen und nicht touristisch an der Oberfläche kratzen. Und ein bisschen Augen öffnen ist die Serie auch - so in etwa, wie Kunst einen Hintergrund benötigt, für die Rezeption; heute bin ich froh nicht mehr Kind zu sein. Weil man verstehen beginnt, neben dem Erleben.

Tipp: Der Sonne entgegen - auf DVD (in Box)

Mittwoch, 9. Februar 2011

1001 und eine Nacht

Ich wär jetzt schon richtig reich. Nein, echt jetzt - würden die lieben Leute, die ich in meinem Leben schon getroffen hab, ihre Versprechen wahr machen (und jetzt heissts wieder nur: was der für Leute trifft!). Größtes Versprechen: Ein Kollege, mit dem ich mich zwei Tage gemeinsam am Ausheben von Erdlöchern und dem Verlegen von Drainagematten erfreuen durfte, schwafelte von Beginn unserer Schlammtortur an von seinem Vater, mit dem er leider, leider wenig Kontakt habe, aber der ihm immer wieder von seinem Reichtum erzählte. Der Vater konnte aber nicht nur vom vielem Geld träumen und seinem Sohn vorphantasieren, der Schaufelschwinger konnte sich bei den wenigen Treffen davon überzeugen, wie begütert der Alte denn nicht sei und irgendwann wird Papi seine angerafften Schätze dem Sohn übergeben. Nur wann eben wurde nicht erwähnt. Aber bald. Nebenbei sei erwähnt, dass der Vater dem Milieu des Import / Exports sowie der Lusterfüllung von vornehmlich Männern mittleren und reiferen Alters durch weibliche DienstleisterInnen zuzuordnen und spezialisiert sei. Und da ich gezwungen war, trotz zahlreicher Ablenkungsversuche, dem Ali Baba zu lauschen, fand ich Freude an dem Erflunkerten und versuchte, die Ungereimtheiten oder offenen Fragen nachzuforschen und diese mit einem kleinen Messer Scharte um Scharte auszuwetzen. Die Stunden vergingen trotzdem nicht wie im Flug, eher wie ein sich ziehendes Gummiband, unterlegt mit dem Dollarsound of Moneybuisness. Der zweite Tag begann, wie der erste endete: dunkel. Der Baggerfahrer baggerte, ich schaufelte und erfuhr von familiären Situationen, klischeebedingt geschieden, neue Frau, kein Kontakt zu bereits erwachsenen Kindern – hab ich erwähnt, dass der junge Mann ein bauernschlauer Teifl (Einleger) ist, der es sich zu richten versteht. Na dann jetzt eben. Auf Kosten anderer, vornehmlich des Baggerfahrers wurde geraucht, meine Nerven hielt er für Drahtseile die durch aufreibende Geschichten keinen Schaden nahmen, die Hausherrin verpflegte. Gewohnt auf Gemeindekosten, vier Kinder von zwei Frauen (jeder kriegt eine), Pfändung, Klamotten auf Pump, tagelanges Ziehen durch Lokale, Zechen und Deckel offen – mein Vorurteile, Annahmen, Verurteilungen wuchsen wie die Erddecke über die Drainagen. Lage um Lage verwob sich der schleimige Untergrund zu einem Geflecht aus Lügen. Die Sammelbüchse der Pandorra war geöffnet worden. Aber ich war ein prima Kumpel für ihn. Der erste sei, der Auserwählte, mit dem er gedenke, seinen zukünftigen Hof samt Gefolge zu teilen, weil ich eben so ein schlaues Bürschchen sei und die richtigen Fragen stelle. Ich lieh ihm mein Gehör, meine Geduld, erhielt Anekdote um Anekdote, fragte mich allerhand philosofische Fragen rund um Demut und war baff erstaunt über so viel Frechheit und Möglichkeiten, wenn man nur bereit war – man muss nur die richtige Perspektive wählen. Gemeldet hat er sich bis heute noch nicht – meine Perspektive hab ich aber auch noch nicht geändert.

Mittwoch, 26. Januar 2011

dei liabste weis´

Mit mir kann man ja diskutieren. Ist ja nicht so, dass ich eine Meinung habe und von dieser nicht wegzubringen ist. Das könnte dann nämlich das diskutieren bringen. Mich von meiner starren Haltung zum Umdenken zu bewegen. Und als Diskutanten schätze ich mich durchaus amüsant ein - vornehmlich wenns ums liebe Spielzeug geht ---

dem Auto natürlich. Es denkt niemand an etwas anderes, denn da lass ich z.B. nicht mit mir diskutieren. Dem Andersdenken halt. Wär ja noch schöner - schöner wärs, wenn es einmal so schön in meine Richtung laufen würde: beim Thema Auto - so einhellig und vollmundig würde es aus den Teilnehmern nur so heraussprudeln, was es sich zu fahren gilt. Im Chor würden wir die Mauern unserer Gaststätten erschallen, auf dass sich fremde in uns miteinschwingen können. So ganz ohne diskutieren. Ja,wenn.

Das ein Auto ein Gesicht hat, eine große Rolle im Leben spielt, Faszination ausübt, manchmal wie die Beste behandelt wird, oft mehr Geld dafür ausgegeben wird, man ein Narr ist, wenn einem das wichtig ist, man mehrere davon gleichzeitig haben kann und wahrscheinlich noch hundert Diskussionsthemen mehr (hier der Link zu einem sehr wichtigen Thema: der Schnauze eines Autos, und wer sich getraut hat, einem Auto keine zu verpassen) gibt es -

beendet wird dieser Eintrag genau so, wie manche Frauen ihr Auto sehen. Ist halt da, (fährt)...der Rest ist egal.


Donnerstag, 20. Januar 2011

Pflatsch

Was so klingt, wie das Geräusch zu einer Unfallszene auf einem beliebten Videoportal (Nein! es ist nicht youpro*n, aber so ähnlich), läßt auch bei der Suche mit „Brille“ keine Zweifel über dessen Herkunft aufkommen. Was sicher die wenigsten wissen, jedoch jeder kennt, ist ein besonderer „Pflatsch“. Bahnfahrer (und so ca. 99% der Österreicher) haben den, ich meine, berühmtesten Pffflaaatsch noch gut vor dem geistigen Auge – der neue Schriftzug* der Bundesbahnen ist so alt noch nicht, davor war es ein S aus zwei Teilen, und ja, … klickts: das Zeichen heißt „Pflatsch“ (und das ist jetzt nicht gefährliches Halbwissen, eher von der Sorte: Freitagabend – Millionenshow – und der Familie wird die 500.000 Euro – Frage auf einem Silbertablett serviert. Fernseher aus, Spots an.) Davor, liebe Ferroaltertümlingsbewunderer war es ein geflügeltes Zeichen, aber dies kennen wahrscheinlich nur noch sehr betagte Museumsführer und ikonographische Lexika des 20. Jahrhunderts (und Eisenbahnportale)

„Im Internet gibt es alles“ stand als Stehsatz bei meinem Sitznachbarn in der Deutsch – Schularbeit, der daraufhin von einem Schmunzeln begleitet, sich durch den regional berühmten „El Crocodilo“- Kolumnenschreiber und Germanisten, Meister Schmiedt, sagen lassen mußte: „Nein, mein Lieber – so stimmt das sicher nicht, denn die geheimen Konferenzen irgendwelcher Staaten werden nicht im Internet veröffentlicht“. Oft, gar sehr oft, dachte ich an diese Bemerkung, die sicher jeder meiner Kommilitionen wieder vergessen hat – bei mir hat sich das einzementiert und war bis vor kurzem unverrückbar. Wikileaks öffnete dem Internet die Türe und spielte Mikrofon und Stenotypist bei so geheimen Konferenzen (vlg. Depeschen). An der Gültigkeit der Bemerkung hat sich so gut wie nichts verändert – abgesehen eben von genau jener Ausnahme, die abrufbar ist. Aber sehr, sehr viel – wie z.B. Bahnfotocommunitys, findet man schon im Internet - die z.BEISPIEL! allerlei Tipps zur Fotografie von Zügen geben – da sieht man eine nette Ansammlung von eben jenen „Pflatschen“(MZ?) und wenig Schrift(züge, hihi) – da wurde eben noch mehr Bahn gefahren. Und das Internet gibt’s immer noch.

*Viele Firmen haben Ende der Neunziger Jahre, Anfangs der Nuller Jahre ihre Markenschriftzüge vereinfacht (=Simpleassimplecan), umgestellt, neu aufgestellt, auch noch immer werden neue icons gebraucht** u.a. die ÖBB, ÖMV, usw…weniger Barock, mehr New - Economy, damits gleich mal globaler wird… - less sexy! Auch hier: mehr Schwulst, bitte!

**Viel Geld für ein Logo und als Gegensatz dazu, eine freie Community zeigt, wie man es hätte haben können! Daumen hoch!

Montag, 17. Januar 2011

Top-Websites 2010, haha...T-O-P! ha...

Nearly Everyday: derstandard.at – seitdems dem ORF.at, die Kommentare abgedreht haben, gibts zum abdrehen an Kommentaren nur noch den standard, nähert sich unvorsichtig dem Boulevard, aber eben noch immer um Längen besser als ebensolcher, Kicherfaktor: Hoch!

Engadget.de – eine der wenigen Seiten, die meinen Technikinfo-Hunger zu befriedigen weiß. Seitdem sich fscklog.com, und deren Betreiber, bei Heise.de schreibt (die ich nach wie vor sehr unübersichtlich find), suche ich im neuen Jahr nach neuen Suchtspendern, die mich anfixen (ähm, techblogs, eh klar)

1000ps.at – ja, manchmal klick ich noch hin, aber ist für eher Gebrauchtbörse (was sein muß, und soll und super ist) aber kein Nachrichtenportal, hellforleather.com ist noch immer brilliant, aber jetzt kostenpflichtig (d.h. will man Gallerien anschauen usw…). Klar: Information darf etwas kosten, aber ein Abo zu der Seite ist mir dzt. noch zuviel (Überwindung, nicht Geld)

macuser.de - manchmal vergesse ich dass ich diese Seite bei meinen Favoriten kleben hab und freue mich danach wie ein kleines Kind zu Weihnachten wie geil die Seite doch ist, Forum für Mac und Belangloses plus Gebrauchtmarkt, tolle Seite - gute Moderatoren, zum Wegträumen

sinn-frei.de - i love it, im bettchen vor dem schlafengehen noch einen picdump und du schläfst mit einem seligen lächeln auf den lippen ein

auch gut: dawanda, etsy, play.com (same as amazon)

nimmer so gut: ebay und amazon, eh wissen warum, und wenn nicht, darum! xing - hat noch nie was bracht und ich war auch noch so blöd, einmal premium bei denen zu gehen...

mukkergroll

„Die Vertriebszahlen der legalen Downloads im Bereich Musik stagnieren“ – das lese ich gerne auch laut vor und warte in bereits fröhlicher Runde auf Reaktionen. Auf der Zunge kann man sich so etwas auch zergehen lassen, oder mit heißem Wachs gehörts ins Ohr geträufelt; „stagnieren…“ und „legal“, dazu noch eine Info: „Die iPods sind ausreichend mit Musik bespielt“ – selten in einer sog. Qualitätszeitung (derstandard.at - gibt zuletzt mehr Raum für Kritik, und leider wurdem dem ORF die Kommentare abgeschafft, u.a. durch Initiative von derstandard) größeren Quatsch gelesen. Nein, ja, eh klar, es gibt nur 1000 Menschen auf dem Planeten und wenn deren iPods voll sind, dann könnma nix mehr verkaufen, ojo. Und für euch, weiter mit Standards und immergültigen Stehsätzen aus der Schublade als Antwort: Liebe Musikvertreibende, leider gibt’s zuwenig Künstler, die richtig fett verkaufen, zudem die pöse Raubmordillegalkopierbande, die jährlich Stücke um Abermilliarden ungestraft weghören und immer noch zu wenig letztes „Jahrhundert“ Vertriebskanäle (Hello to the internet!) und dazu noch immer kein neues Medium im Monatsrythmus (nach Schellack, Schallplatte, MC, CD, DVD, Blueray, usw…), auf welchem man die zigste Kopie von „das-muss-man-in-der-Sammlung-haben“ verchecken kann (und hier so nebenbei: Jaaa, nur das einzig wahre Medium ist die Schallplatte, jaaa, nur auf LP gibt’s 100% Hörgenuss durch feinstes Equipment um fünf Monatsgehälter erreicht, jaaa, nur die LP verkörpert das wahre Gute und Jaaa, ich mp3-Ärmling verstehe audiophilen Wahnsinn nicht, jaaa – so das Mantra, Jaaaaa zur Spintisiererei und den 2% Unterschied, für die es zu leben und arbeiten lohnt und mehr gehts um das Gefäss und nicht den Inhalt). Ich kann die Jammerei der Industrie nicht mehr hören. Wenn die Zuwachsraten nicht mind. zweistellig sind, so habens Verluste durch hundert versch. Gründe. Bei pos. Abschluss gibts ein paar Beteurungen, viel Koks und Partys bis zum nächsten Jammertal.
Wir leben in einer Zeit, in der manche so viel Musik ihr eigen nennen (auch wenns nur physikalisch auf irgendwelchen FP´s liegt), dass ich 24/7 Musik hören mußte, um es durchzuhören und ca. 150 Jahre fürs verstehen brauche – selektiver Medienumgang ist da gefragt. Von dem Loudness War hab ich aber erst zuletzt gehört - besser gesagt wurde es mir mit heissem Wachs ins Ohr ...eh schon wissen. Ein Playdoyer hoch der LP vs. CD und ihrem Mastering wurde in mienem Gehörgang abgebrannt, dass mich schlussendlich doch wieder mit sehr viel mehr Fragen als Antworten in meine Abendgestaltung entließ. Hab sofort meine Lieblingskaufbörsen abgegrast und trotzdem noch nichts gekauft. Das Sparen auf den neuen Plattendreher lässt mir noch einige Zeit zum Nachdenken. Ach ja, kauft Musik - am besten live.

Nachsatz: Artikel im Qualitätsforum von 16.01.2011: "Absatzrekorde für Onlineverkäufe"...ach, i-wie ist alles sch...! ;-)

Samstag, 15. Januar 2011

Tekk-no

Aufgepasst, heisst es für mich, wenn ich ein soeben erschienenes Produkt ablehne und daran rummäkel – ich könnte es mir in Kürze kaufen. So ist es mir bis jetzt dreimal beim Laptopkauf ergangen und ich leite davon eine Regel ab: Je schlechter mir, vorzugsweise ein Apple, bei der Vorstellung gefällt, umso heftiger kann ich bereits mit dem Sparen beginnen. Spätestens nach einer Kopfschüttelphase, erkenne ich meinen zukünftigen Nutzen an dem Ding und der Haben-will Faktor geht gegen Unendlich. Darauf folgt eine zweite Regel (leider selten in Kombination mit der ersten anzutreffen), die nicht immer zutrifft, aber einen vor vielem Schaden bewahrt (so die Hoffnung): At the end of cycle, you can buy – dann wenn das Produkt schon fast vom Markt ist, erreicht es seine Reife, Zuverlässigkeit, höchsten Grad an Ausnützung, größtmögliches Angebot usw. UND eben auch schon ziemlich abgehangen und durchgelutscht, unaufgeregt vielleicht – mein eigenes Weihnachtsgeschenk hieß ein Nintendo DSi XL 25th Super Mario Edition (Namensähnlichkeit nur zufällig!). For Kids eben. Eine neue mobile Konsole dieser Japaner ist in Sicht, aber eben noch nicht da, mein Spieltrieb bleibt am PC unbefriedigend und ich brauche eben, was Mobiles. Eine Psp ist keine Alternative (Sony, Angebot, Alter usw) – ich bin eben doch mehr Nintendo als ich zugeben will.

Das kleine Ding hat schon so seinen Reiz. Doppelbildschirm, feine Haptik, manchmal unangenehm zu halten (Gewicht und große Pratzen), C64-Auflösung (wenn mich meine Erinnerung nicht betrügt) und auch C64 Spiele Angebot, heißt: Riesiges Spielevolumen mit feinen Perlen, die nur allzu beknnt sind. Sogleich kommt echtes „Gameboy“ – Feeling auf, menno – wie hab ich das geliebt. Hab? Ich brauch einen neuen Kick dazu! Und den krieg ich auch, weil ja ein(e?) DS ja eben kein Gameboy ist (auch wenn ich gestehe: es muß nicht der Grafikhammer sein, die Story machts – analog dazu: mein geschmacklicher (gustatorisch) Horizont erweitert sich mit dem Alter, ich esse mehr und besser, probiere und studiere) – ich stehe erst am Anfang der Entdeckungsreise durch das mehr als 5000 Spiele umfassende Reich, von dem ich so an die 10 – 25 Games anknabber. Und für den Rest meiner Freizeit tuts ein zuvor gehasstes Produkt. Am Anfang eines product-cycles. touché

Montag, 29. November 2010

Grrr...

Ich mag Amazon. Nein jetzt wirklich. Superpraktisch, günstig alles ins Haus geliefert - irgendwo gibt's immer was zu sparen, denke ich mir, und die pressen halt auch ordentlich ran, machen Druck, senken die Preise usw…irgendwo bleibt immer jemand auf der Strecke, klaro…Lieferanten, Menge usw…alles ändert sich und wir gehen da mit. Wir wollen nimmer Geiz, wir wollen günstig, und bald auch mit Bio und vokalem (ich wollte totalem schreiben) Fairtrade. Ruhiges Gewissen kostet ein bisschen. Aber noch nix bei Amazon. Ich ärger mich grad - und schreibe da die schlechtesten Texte. (das kostet Nerven)

Amazon startete seinen zweiten Versuch.
30 Artikel aus über 100 zu wahnsinnigen Tiefpreisen darf der geneigte seinen Interessenten respektive Käufer in einem Minifenster erwerben. Heute war es soweit: It´s trendy english - CYBER MONDAY (wtf?) Nach über dreissig Tagen Ankündigung, Abstimmungsprozdere und attraktiven nahendem Erkaufbarem - war klar dass es ohne nicht geht: dem schimpfen, dass mich wieder zurück auf die Siegerstrasse der Niedertracht bringt. Klar auch, dass es ohne Beschiss eben auch nicht geht (was hab ich mir nur gedacht? vergessen!).Dass ich schimpf, um mir Gerechtigkeit zu verschaffen, und Amazon damit verballer, egal, ES sorgt mit einer Superaktion-Aktion für Frust am Montag. Gespannt wie Pfitschipfeil, geblendet ob des nahenden Schnäppchens lug ich mich brav auf die Lauer, knappste von meinen wenigen freien Minuten wichtige Essenszeit ab, um alle 2h an einer der tollen CyberMonday (hat a crap!) - Angebote zu erhaschen, die Amazaon in begrenzter Stückzahl dem Volke zuwarf. Schimpf und Schande mir, dem Gläubigen, dass es am Markt noch zu ergattern gäbe, leicht trunken ob des nahenden Erfolgs - mit Erfahrung, einer Lehre und jenem Antrieb kehrte ich verdrossen dem Marktplatz meinen Rücken, der mich gar unheiter wieder ausspie. Die Ankündigung war ein selten dämlicher Werbeschachzug, dem willfährige Medien nur zu gerne folgten: Gratis gibt's nicht mal den Tod, wobei wir wieder die Weisheitskeule schwingen. Noch dämlicher war es darauf reinzufallen und nicht um im Loch der Schande ganz zu verschwinden, genug der Selbstqual. Ich war in gutem Glauben, ist ja bald Weihnachten. Brav kreuzte ich meine Lieblingsartikel an, wohl wissend, dass dies nur einem einzigen Zweck diente: Interessenabklopfe, und nicht die 30 Hot Produkts auszuwählen. Mitbestimmung ole. Das ist fast so wie Clubsale, die gute Angebote haben, nur nicht in meiner Größe oder und hier analog zu Amazone: Wenn du nicht um Punkt 12:00:00 kaufst sind eben nach 5 Sekunden keine Angebote mehr da, Pech bei einer Auflage von 5, 50, 500 Stück - who knows. Sicher nur Zufall. Um Kurz vor 14 Uhr, geht auf einmal die Seite nimmer, Laden, Laden, Laden, dann auf Produkt, Aktualisieren. Aber da wird nix anders, immer nur derselbe Price. Das Angebot war leider nicht erreichbar. Offer Counts: Super Amazon, ein einziger happy-pepy Käufer irgendwo, wenn überhaupt - 99,9% leere und angefressene Gsichter, wieder mal reingefallen, what Shells? Ich sag euch, Danke, Nein! Kein Kauf ist keine Lösung, und Geld verbrennen ist verboten. Ich vergrabs der Nachwelt, sodass sich diese nach Währungsumstellung grün und blau ärgert. Was für eine Verarsche. Hauptsach, ich kann nicht. Grmmmm.

Dienstag, 28. September 2010

Fly to the moon

Fliegen ist noch immer die sicherste Art zu reisen; abgesehen von der sehr ausufernden Art der Gedankenreise vom Hindukusch bis in die bewundernswerten Beschreibungen eines Walter Moers in seinen Romanen von Welt; wers nicht glaubt, kann sich ja Munition holen: The Aviation Herald weiss mit seiner nüchternen Art der Darstellung zu überzeugen - auch dabei können wir auf eine Reise gehen, ein Tipp dazu: Empfehlenswert ist oft die Reise zu sich selbst, Abstürze sind dabei leider nicht ganz ausgeschlossen.

Dienstag, 7. September 2010

movement

Es gibt einige Gebiete in meinem Leben, an denen hänge ich schon seit frühester Kindheit an; mit denen ich mich mal mehr mal weniger beschäftigt habe und die ich nach wie vor sehr schätze. Dazu zähle ich neben heulenden Motoren, eine Sammelwut und Comix. Was wie bei vielen anderen Kindern und Jugendlichen mit einer schmucken Mickey Maus, dem Fix und Foxi für die etwas Älteren unter uns und dazu noch den Lustigen Taschenbüchern begann (ja und es reihte sich das Gespenster-Heftchen an Heftchen) nimmt seit damals seine ureigensten Auswüchse in vielerlei Richtungen wahr. Ich sag jetzt nicht, das ich meine Aufzählung bis ins unendliche weiterführen könnte, gerate ich gerade in letzter Zeit ins Schwärmen angesichts der Masse an Erinnerungen auf den Flohmärkten der letzten Zeit, aber ich habe da schon Ahnung um was es so geht und ging (Heavy Metal ist klar, Yps gecheckt, U-Comix (großartig, wer das kannte!), MAD (omg!) – in geistig träumerischen Phasen würde ich mich sogar dazu verleiten lassen, zu behaupten, dass ich mehr Aufklärung aus den Sex-Heftchen in meiner Jugend erhielt, als von meinen Erziehungsberechtigten und eine Stufe höher noch, es für mich ein leichtes war, die Welt der Comics als meine eigene anzusehen. Ein Teil der Welt, als gezeichneter Charakter, das war ich. Ein paar Striche, manchmal Andeutungen waren genug in meinem Kopf Kino erwachen zu lasssen, mit Ton und allem drum und dran. Das war und ist, was Comics für mich so großartig machen. (und auch so schmutzig!)

Lange Zeit ruhte meine Imagination und ich fütterte mein karges Comicbewusstsein mit Hägar, Dilbert und Co. Schön an der Oberfläche bleiben, lautete die Devise, da es manchmal auch nix zum Untertauchen gibt. Bis mir in den Zufälligkeiten wieder mal ein außergewöhnliches Werk in die Hände fiel: „Blankets“ von Craig Thompson – ein illustrierter Roman, so der Untertitel, ist wieder einmal schwarz-weiss gezeichnet und so voller Leben, dass man sich die Farbe einfach dazu denken kann. (und hier ein augenzwinkender Verweis auf einen jungen Mann, mit einem Dog online, bei einem seiner Vorträge: Wir schaffen es bis zum Mond, aber dass Comics durchgehend in Farbe gezeichnet werden? Nein! das geht nicht!). Die Geschichte einer ersten Liebe, so zärtlich wie gezeichnet aus der Zeit meiner eigenen Jugend (so in etwa um 1990, Kurt Cobain & Co für alle Fingerzeiger!), fast 600 Seiten Erwachsenwerden, fast 2000 Abbildungen einer Geschichte aus dem Kopf erzählt, die es bei mir bis in den letzten Winkel schaffte, lange Träume aufstob und das Kopfkino in Gang setzte – und auch die treibende Kraft dieses Blogs bildet: „Eine Karte meiner Bewegung anzufertigen, egal wie vergänglich“

Ach ja: „Dilbert – Klassiker der Comic Literatur“ kann man auslassen, man greife da wirklich lieber nach Scott Adams Buch, schau dort!