Dienstag, 27. April 2010

A lot of...

Einmal die Woche verschaffe ich mir auf den üblichen Seiten einen guten Überblick dessen, was man an Bildern im Internet so gesehen haben muss, um mitreden zu können - bzw. um dem kollektiven Gedächtnis eine weitere Leerstelle zu füllen. Es sind zumeist Bilder die Sinn-frei sind, aber dennoch anzusehen, ach ja: eine der beiden Seiten ist doch gut!

A lot of Steampunk Pictures, A lot of crap, A lot of Lego creativity, A lot of nothing

Freitag, 23. April 2010

Mac-i

Vor manchen Konzernen muß man den Hut ziehen. Ob mann will oder nicht, mein Respekt geht dieses Mal an McDonald´s (mit Apostroph) – führt so mir nichts dir nichts eine grüne Linie in ihr so ziemlich wichtigstes Markenkapital (das M von McD…) und legen damit eine Neuausrichtung (wieder einmal) fest. Dem nicht genug bauen sie ihre Fresstempel nun auch zu gemütlichen Lounges um, die zum länger bleiben und verweilen einladen, W-Lan und Ambiente inklusive. Krallen sich eine bekannte Werbenudel und knallen dem geneigten Seher damit die Ohren zu. Sind das Unternehmen, dass die Sonntagnachmittage, ach, was sag ich, das Wochenende unser autofahrenden und zugleich tuningbegeisterten Jugend um einiges aufwertet.
Sozialer Treffpunkt und sättigendes Zuhause – Mutterherz was willste mehr? Und dann noch der Promotionfilm des Amerikaners für Supersize Me – Portionen. Wundern darf es da niemanden, daß McDonalds nicht nur eine Minidelle in der Blechkrise erwischte, sondern dieses Jahr mit zweistelligem Gewinn im ersten Quartal abschließen konnte – jaja, wundern darf es auch niemanden, daß wenn man sich nur von dem superb schmeckenden Zeugs ernährt, fetter wird. Unternehmen mit ähnlichem Image, deren Gewinne fetter werden: Coca-Cola, Apple, Johnson und Johnson, Mattel, Roche (und das sind nur einige der Gewinner in einer „Krise“, ha!)

Donnerstag, 22. April 2010

Heinzer Teufelskerl

Heinz Strunk schreibt so, wie ich gerne reden würde.

Jeder Artikel sollte mit einem so starken Satz anfangen dürfen. Auch wenn es sich, wie bei diesem um eine Buchbesprechung handelt. Nicht auch wenn, gerade deswegen. Was sag ich, Buchbesprechung? Ha, eine Lobeshymne wird das, auf einen der größten, nein, den größten Schriftenhersteller des 21. Jahrhunderts. Natürlich ist das leicht übertrieben, aber vor lauter Jubelschreie über meine Lese gehen mir die Superlative verloren. Da reichts nicht mehr, nur zu empfehlen, denn das will ja keiner lesen, selbst entdeckt will das Ganze werden. Auf der Suche nach „ihnen“, halt ich oft schnell inne und mir wird bewußt, das auch meine Schreibe begrenzt ist.
Nicht so unbegrenzt wie Strunkens Mache, der ich an den Lippen hänge, wie eben ausgesprochen. Die Zunge Europas, da kann sich ja jeder seinen Teil denken – und schon wieder erwischt, auch das hat dieser frische Bursche mir aus dem Mund genommen, erklärt dies und andere Interpretationsversuche auf mehren Stellen. Hach, wie irrsinnig der Versuch so etwas beschreiben zu wollen. Geht nicht. Klar. Heinzer (wie ich ihn seit meinem ersten Hörvergnügen nenne) durchlebt in diesem Werk als Protagonist (wie oft ich das wohl noch schreiben werde und vor allem warum weiter so unbekümmert) die Hölle einer toten Beziehung (die aber auch ihr Vorteile hat!) und lebt so dahin, mit den bekannten Höhepunkten einfachen Lebens (die ein einziger Tiefpunkt ist).
Vom ersten Satz weg heisst eintauchen, in die Geschichte, es gilt versetzt zu werden, in die Person, antizpierend, nicht mal traurig das das Buch enden wird, denn es lässt den Rahmen erkennen, miterleben, einen aber auch wieder aus der Geschichte entläßt. Die vielen Liedtexte, die Lyrics im Neusprech, sind ausgezeichnete Plätze der Kontemplation, Heinzer dieser Teufelskerl, hach. Verliebt in eine Phantasie, die nur allzu gern Wirklichkeit werden will. Und so schaut das aus, wenn ich rede und gerne schreiben würde.

P.s.: Heinz Strunk – die Zunge Europas, Rohwolt.

Donnerstag, 15. April 2010

Reinziehen, Ausziehen, Durchziehen: Hörbar im April

Spoon - Transference
Die wackeren Herren haben eine Produktionslust, von der ich mir gerne eine Scheibe abschneiden würde - kann keine wirklichen Schwächen ausmachen, der Sound ist gut wieder zu erkennen, Voice nervt nie, eher lässig-langsames Album - stellenweise wird ein kruder Soundteppich (endlich auch das im Blog erwähnt, ist aber geklaut!) ausgebreitet. Allgemein: Pro Album mind. 3 Nummern, die ich immer wieder hören kann, 21 Singles, 6 EPs und 7 komplette Alben (+3 Wiederveröffentlichungen) in 10 Jahren. Portfolio rocks. (Anspieltipp: Nobody gets me but you)

Eels - End Times
Ich hätte Stein und Bein behauptet, es heisst the eels (the the the), aber no - was für die Spoon - Scheibe gilt, hat auch hier seine Existenzberechtigung. Daher siehe oben...kluge Jungs obendrein, mit Texten, die eh wieder kein Schwein interessieren. Gibts genau ein Jahr länger als Spoon (1995) und haben 15 Alben gemacht. Unbelievable, und ich werde alt. (I need a mother)

Anouk - For bitter or worth
Ich hör jetzt meine Metal-Heads aufschrein und mich aus ihrer Telefonliste streichen - was soll denn das sein? Ich sag einfach nur, das jede Generation so etwas wie Tina Turner braucht. Für meine ist das die Frau Teuuwe. Tattoos inklusive. Neues Album, alte Power - nicht der gleiche Effekt wie beim ersten Mal. Aber bei wem ist das denn so. (lovedrunk)

Smokeblow - The Record
Du willst was Feines für den Frühling? Listen to Anouk, denn Smokeblow sind alles andere, aber eben ganz gut für eine Jahreszeit, die dem Winter dem Garaus zu machen hat. Reinziehen, Ausziehen, Durchziehen. Nicht ganz so schneller Punkrock (der diese Bezeichnung verdient), mit Abwechslung im Vocal, reicht für die Faust im Nacken. (proll?egal!)

Magnetic Fields - Realism
Der Titel ist eigentlich ganz schön bezeichnend - und dazu habe ich mir auch schon ein paar Rezensionen meines Top - Künstlers (lt. Last-Fm) durchgelesen. Was kann man nach 69 Love Songs noch machen, eben...ja...(Pause)...lass einfach laufen und schau was passiert. Trotzdem Gut. Punto. Ich mag den Kerl einfach. Und oft musste ich schon wieder und wieder beim hören schmunzeln, weil er es drauf hat. (Seduced and Abandoned)

Mayer Hawthorne - A strange Arrangement
Auf leisen Sohlen hat sich da jemand eingeschlichen, nach dem an gemeinsamen Abenden gefragt wird, wer denn das so sei, der einen als Gast so entspannt werden lässt (Jack Johnson ausgenommen). Yepp, ist zwar schwer gehypt, aber passt in jede halbwegs orientierte Plattensammlung, wie ein geliebter Turnschuh im besten Alter - klingt nach viel erlebt, aber aufgepasst, sonst kippts. (Make her mine; singt da ganz zufällig von „drivin a new mercedes“ :D)

Vampire Weekend - Contra
I love it, i love it - auch wenn ich den Rest der Welt damit nerve, ich könnts immer immer immer hören. Wurde an dieser Stelle eh schon viel darüber geschrieben - ich find das sind funny Jungs, und die Mucke regt mich einfach zum tanzen tanzen tanzen an (Run Run Run Run Run)

Enjoy!

mehr Weg als Ziel

Die Möglichkeit, mit Stil und Etikette zu reisen ist zumeist von finanziellen Aufwänden begleitet. Eine Flugreise kostet heute unter normalen Zuständen auch noch mehr Geld, als die Strecke mit dem Auto abzuspulen. Die abnormalen Zustände lauten dann Billigfliegertourismus a la den üblichen Verdächtigten. In den Fokus geraten sind in letzter Zeit Hotelreisezüge, die auf eine Klientel setzt, die sich dem Fliegen und dem Fahren zwar bedient, aber das System Schiene zu schätzen weiß. Auf mittleren Strecken in Geschwindigkeitskonkurrenz zum fliegenden Produkt, ermöglicht es eine Art stilvollen Reisens, die durch grenzüberschreitende Anbieter eine interessante Belebung erfährt. Da wird auf einmal die zu bewältigende Strecke nicht zum Hindernis, sondern ein Erlebnis. Die Preise liegen in einem für den gebotenen Service (erstklassiges Abendessen und Frühstück inkl.) vertretbaren Rahmen, die Kabine und der Zug strahlen Ambiente aus – wäre da nicht ein kleiner Haken: Es gibt diese Angebote nirgends von Österreich aus. Elipsos fahren von der Schweiz oder Italien in die südliche Welt, Frankreich hat eigens Service pour Paris und SpanierInnen können durch den El Transcantabrico gemütlichst rumschippern. Will ich z.B. nach Barcelona muß ich zuerst nach Mailand oder Zürich, d.h. ich muß wie in einem Touribomba eng und muffig Nachtzüglerisch aus dem Bahnhof rollen, komme gerädert an und darf dann erst Service genießen. Früher gabs da Attraktives, die D-A-CH – Vereinigung sorgte für Wohlbefinden und gutes Schlemmen an Bord auch in engsten Bögen (die Bahn kennt keine Kurven, nur Bögen!). Das war früher. In Österreich gibt’s jetzt den Railjet, der zwar nichts falsch macht, aber auch nichts richtig. Angenehme Reiseatmosphäre schaut anders aus. Schlimmer: Für Reisewillige verströmen Nachtzüge kein einladendes Aroma mehr. Die nächsten Flüge sind schon gebucht. In 2h reiner Reisezeit zum Ziel. Da halte ich auch engste Sitze locker aus. Ich wäre einfach mal gern mal stilvoll gereist.

Donnerstag, 8. April 2010

Automobiles

Meine Fahrzeuge werden älter – und sind es zunehmend auch schon. Was sich in jungen Jahren als ein leicht zu realisierendes Unterfangen anstellte, oft in Verbindung mit notorischem Geldmangel anzutreffen, wird mit zunehmenden Jahresringen ums Ränzlein ein schwierigeres Tun auf der Liste der Lebenslust. Vor allem dann, wenn die Kisten, mit denen wir die Straße hinter uns bringen nicht beim Einsteigen zerfallen sollen. Alte Karren knarren. Jung und neu ist das Diktat unserer Gesellschaft, dazu noch höher weiter schneller (teurer cooler besser) dem Jugendwahn gehorchend; kann das noch die meine sein? (siehe dazu: In welcher Gesellschaft leben wir eigentlich?, Armin Pongs, 1998)
Es soll sogar Narren geben, die sich bewußt ein richtig altes Auto suchen, daß sie dann wie Ur-Opi um die Ecke werfen können, mit Klopapier und Wackeldackel auf der Hutablage (die auch ihrem Namen gerecht wird). Seit kurzem darf ich mich rühmen, ein Klorollenabdeck-Strickzylinder – Kutschierer in historischem Fahrzeug mit Hut noch am Kopf zu sein. Jenen Zeitgenossen, die ihren fahrbaren Untersatz von den anderen Blechkisten vor und hinter sich nicht unterscheiden wollen oder können, sei verraten, daß Autofahren auch eine lustvolle Seite birgt, besonders in stilechtem Ambiente knapp unter 100 Km/h Reisegeschwindigkeit. Das gehört genauso wie gute Kleidung zum Lebensselbstkonzept einfach dazu. Das muß man sich wert sein.
Auf das indirekt proportionale Verhältnis von Alter, Zustand und Preis sei an dieser Stelle bewußt hingewesen, denn wir werden älter, nicht schöner aber teurer, fast wie Autos eben. Geht’s aber ums Alter bei unseren weiblichen Mitgenossinnen so hat man sich diskret in Schweigen zu hüllen, außer sie sind blechene Diven in mondänem Kleid, daß man tunlichst nur Sonn(en)tags auf ein frisches Limoneneis um den See chauffiert. Man lächle fröhlich vor sich hin, in weiblicher Begleitung die Strecke absolvieren zu dürfen.
Unzertrennlich mit historischen Fahrzeugen ist ihre Historie – zumeist geht’s dabei um bekannte Vorbesitzer (überregional zumindest), eine bewegte Fzg. - Vorgeschichte oder ähnliches. Etwas ungewöhnlich (für Oldie-fans wahrscheinlich: Fad!) gestaltet sich der Ablauf des gesamthaften Übertritts ins Eigentum. Geprägt und getauft ging das edle Stück in meine Hände, skurrile Bezeichnungen geben Auskunft – aber auch mitübergeben wurden Geschichten rund ums Auto, der restlichen Welt und vielem mehr, alles in allem etwa 2h Erzählzeit. Ich weiß jetzt was die Frau des Verkäufers so treibt, kenne seine weitgereiste Lebensgeschichte und so ziemlich jeder meiner Bekannten kennt den Mann durch meine ausschweifenden Erzählungen. Das gehört genau so dazu, wie auch die Erfahrung, daß man eben älter werden muß, um das Alter zu schätzen. Ach ja, in der Postmoderne kann ich mir meine Gesellschaft aussuchen. Mein neues altes Auto ist ein Er.

Mittwoch, 7. April 2010

Bildersprache

Noch seltener als Familienfeiern stattfinden, ist es, bei diesen Anlässen die wenigen ordentlichen Fotoalben (in Stunden hergestellt, in denen man WIRKLICH nichts zu tun hatte) und die vielen, vielen verstreuten Bilder die Runde gehen zu lassen. Zumeist entdeckt ein gelangweiltes und stöberndes Mitglied irgendwo beim Kontrollgang in der Wohnung ein Bild, welches für den Besitzer sofort zur Folge hat, seine Ablichteschatztruhen für diese Mitglied zu öffnen und zu hoffen, dass man unbeschadet, ohne in Geschichten zu verfallen, die Mini-Show überlebt. Unerhofft bleibt es bei der intimen Beschau eher nicht– vermutlicher zieht das die Zeitzeugen so massiv in den Bann, sodass sich die gesamte Gesellschaft vom Tisch aufs Sofa bemüht und in heiterer Laune das Besehene bespricht.
In modernen Zeiten, wie den unsrigen (wobei ja jedes Jahr modern ist, man will halt den Minivorsprung gegenüber den früheren Zeiten viel heller erscheinen lassen) gibt es ja ach so vieles am Computer, wie auch die unzähligen Schnappschüsse der letzten fünf Jahre – nur anschauen will die niemand so recht; zu klinisch, zu umständlich(?) - da heißt es in Zeiten, an denen man noch ein bisschen mehr Zeit hat als wirklich nichts zu tun, aussortieren und ausdrucken (entwickeln hieß das früher). Wer seine Lebensmitte bereits überschritten, darf sich einer Fotosammlung rühmen, die aus cirka 50% Bilder der Kategorie „Mist, da muß ich jedes Bild kommentieren, warum es denn sooo schlecht ist“ besteht – weil immer alle Bilder der Filmrolle entwickelt wurden und man nie aussortiert hat.
Der Geistesablauf für viele der teilnehmenden Gucker selbst ist ähnlich, es gilt das folgende Martyrium durchzustehen:
  1. So bescheuert hat man einmal ausgesehen
  2. So jung werde ich nie wieder sein
  3. DAVON gibt es wirklich Bildmaterial?
  4. Zum Glück sind die Menschen vergeßlich
  5. DAS gehört da eigentlich nicht hin
  6. wer wie wo war das denn noch mal
  7. Lustig, schau mal! (um abzulenken)
  8. Zum Glück ist es bald vorbei
Und mit dieser tiefen Schau in die Untiefen menschlichen und vor allem familiären Daseins darf man sich kurz hineindenken und fühlen, was es damals alles so festzuhalten gab. Manches mal sind das Personen non grata – darüber und ein bißchen mehr hüllt sich eine Familie in Schweigen. Es gibt keine Familie, die nicht ihre kleinen Geheimnisse mit sich herumträgt. Oft so sagt man, sind es diese Feinheiten die den Unterschied ausmachen; ob man zum innersten Kreis gehört, oder einfach nur zugerast, nie die Hintergründe verstehend einfach so am Tisch beisitzt. Manchmal Anlass für Schmerz, Trauer aber auch Freude dieses einmaligen Augenblicks. Dass dabei so manche Blüte ihr Unwesen treibt, die erklärt werden will ist auch klar.
Danach fühlt man sich um vieles den Menschen verbundener, die man so unterschiedlich betrachten durfte und manch einer nimmt sich vor, wieder mehr zu knipsen. Für eine ganz private Rückschau an ein Gestern, das festzuhalten oft nur auf Fotos möglich ist.

P.s. Technisches Retrodetail - Wer Fotos sein eigen nennt, die rückwärtig einen Magnetstreifen besitzen, kann anhand eines tauglichen Abspielgeräts manchmal auch die eine oder andere Story über das Bild erfahren. Sehr viel Zeit, Akribie und Information des Bildbesitzers vorausgesetzt. Da knüpfen in meinem Kopf schon die tollsten Geschichtenspinnen ihre Netze…

Dienstag, 6. April 2010

Kill your idols

Ich stehe leichtfüßig und schwanke ob des Vortrags, den ich, um ihn und das Pult zu halten, als mein ständig Brot aus dem ff. beherrsche. Blicke nach einem Gutteil der vorgetragenen Theorie in die Runde und merke die aufsteigende Hitze: „Hab ich schon erwähnt wie zufrieden ich mit den Plastikprodukten der Firma mit dem Apfel bin, Nein!? NEEEEEEEIIIIIIIN???“ (ich sehe eine ganze Schulklasse JAAA brüllen, mit Jungen, die am Boden hocken und aus voller Kehle schreien und dabei lachen und glucksen, Mädels sich scheu wegdrehen und trotzdem mitbrüllend) – ´Wirkliiich nicht?´ (wieder lachen alle und schrein, wie bei Kasperl: Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!! Die anwesenden Eltern lachen, grinsen sich einen…) und ich, ganz beglückt, euphorisiert, die Stimme anschwellend, die Faust geballt: Wollt ihr den totalen Krieg?

Stille breitet sich aus, eine hochgradig sensibilisierte Schar an sehr, sehr jungen Menschen verstummt und bewirft mich vorwurfsvollen Blicken und einer großen Portion Abscheu. Ich bin zu weit gegangen und sie wissen es, sie verachten mich für meinen Ausritt.
Ich darf meine Augen aufschlagen. Aus der Schreckenstraum aus Fantasie und gewollter Wirklichkeit.

Ich habe Jobs Biografie gelesen, bete trotzdem keine Techno-Religion an, liebe mein Book und iPod, weiß keinen Nutzen fürs iPad (der mich weglotsen würde) und merke Regungen inneren Widerstands gegen ein immer In-sich-geschlosseneres-System. Macs und ihr OS bilden eine nicht mehr wegzudenkende Symbiose und ich osmosiere da gerne mit. Meine Prothesen gebe ich nicht her, auch wenn iTunes eine dzt. noch uneinnehmbare Festung ist, die die anstürmenden kritischen Heerschaaren wie Schuppen von den Schultern schüttelt. Ich habe noch dazu „Pirates of the Silicon Valley“ gesehen, der eine durchwachsene Empfehlung folgen läßt und iWoz Biografie liegt bereits im Kanal. Tja, damals, alles Geschäftemacher, dann junge Menschen mit Visionen, viel Geld, große Spannen -> die neuen Götter und Halbgötter sägen an den Stühlen und den Rest sollte man sich einfach anschauen. Auch: um mitreden zu können. Microsoft gehört heute ein großer Teil von Apple. Also eh alles eins. Fast wie Coca Cola und Pepsi, nur glanzvoller, technoider und wenn gewollt: Fanatischer. Dort steifes PC-Gehopse, drüben agiles New-computing. Lernen sollte man von beiden.

Microsoft ist mittlerweile, und da ist es egal wie die daherkommen, ein Moloch, der sich auf seinen Lorbeeren ca. noch 500 Internetjahre (in Realtime: 10; vielleicht auch 7,2) ausruhen kann, bevor sie ein „Jetzt alles Neu – Windows“ mit neuem Hintergrundbild auf den Markt werfen müssen. Beisse nie die Hand die dich füttert! Beisse nie…auch nicht, wenns lange vergangen ist? Nein, weil deine aktuelle Pfote das sieht und sich ihren Teil denkt. Außerdem: Kritisiere keine Produkte, deren Nutzen für dich ein ganz Großer ist. Stell nie Regeln auf, was die nie machen darfst. Irgendwie ist zuviel von allem auch nicht immer das Gelbe vom Ei, das sollte man sich hinter die Ohren und werde ich an Apple schreiben. Die schreiben uns im Gegenzug vor was Alles ist. Das Ei besteht ja auch nicht nur aus Gelb…siehe Ostern. Da ist mir Alles dann doch zu wenig.