Mittwoch, 2. März 2011

con-sum

Hätte ich alle Bücher, die ich über die Zeit gelesen habe, verinnerlicht, so bräuchte ich wahrscheinlich jetzt und für die Zukunft keine Bücher mehr lesen. Ich glaube, ich im Speziellen und die Allgemeinheit sowieso NICHT lese mich im Kreis, natürlich mit Ausreissern, aber eben schön im Kreis herum. Ich will nicht behaupten, dass wir (die geneigten Leser und treuen Kreiser dieser Blogs) die Kreisbahn nicht mal wechseln, natürlich tun wir das, es heisst Entwicklung (nur wohin? im Falle des Blogs: Fremdgehen!) aber dann drehts sich halt mal herum und weiter gehts. Ein schöner Vergleich ist, dass die Firmen, die über Stellenanzeigen die wirklich gutausgebildeten, erfahrenen, motivierten Leute, die sie anhand ihrer Texte so suchen, nicht bekommen - woher kämen denn sonst all die Affen, mit denen man es am anderen Ende der Leitung so zu tun hätte denn sonst her. Und die toll frisierten Lebensläufe, die keine Lücke aufweisen und ein einziger Lichtblick in einer ansonsten dunklen Bewerberwüste darstellen, sind manchmal das Papier wert auf dem Sie gedruckt wurden, mehr aber auch nicht. Und ausserdem arbeiten die Freunde und man selbst ja auch irgendwo und das hoffentlich nicht in der letzten Absteige, nur um nicht als arbeitslos zu gelten. Eine klassische Wini-win, Arbeiter sucht Firma, Unternehmen sucht Angestellten - das einzige Abstimmungsprocedere ist die Bewerbung und das Gespräch, klappts kann man den Affenmann machen, klappts nicht wärs eh ein Affenzoo gewesen. Wenn jemand wirklich frohlockt, dass „sein Leben hart sei“, dann muss man diesem nur mit folgender Frage begegnen, dann sollte still im Kämmerlein sein: „Im Vergleich zu Was?“

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen