Montag, 17. Januar 2011

mukkergroll

„Die Vertriebszahlen der legalen Downloads im Bereich Musik stagnieren“ – das lese ich gerne auch laut vor und warte in bereits fröhlicher Runde auf Reaktionen. Auf der Zunge kann man sich so etwas auch zergehen lassen, oder mit heißem Wachs gehörts ins Ohr geträufelt; „stagnieren…“ und „legal“, dazu noch eine Info: „Die iPods sind ausreichend mit Musik bespielt“ – selten in einer sog. Qualitätszeitung (derstandard.at - gibt zuletzt mehr Raum für Kritik, und leider wurdem dem ORF die Kommentare abgeschafft, u.a. durch Initiative von derstandard) größeren Quatsch gelesen. Nein, ja, eh klar, es gibt nur 1000 Menschen auf dem Planeten und wenn deren iPods voll sind, dann könnma nix mehr verkaufen, ojo. Und für euch, weiter mit Standards und immergültigen Stehsätzen aus der Schublade als Antwort: Liebe Musikvertreibende, leider gibt’s zuwenig Künstler, die richtig fett verkaufen, zudem die pöse Raubmordillegalkopierbande, die jährlich Stücke um Abermilliarden ungestraft weghören und immer noch zu wenig letztes „Jahrhundert“ Vertriebskanäle (Hello to the internet!) und dazu noch immer kein neues Medium im Monatsrythmus (nach Schellack, Schallplatte, MC, CD, DVD, Blueray, usw…), auf welchem man die zigste Kopie von „das-muss-man-in-der-Sammlung-haben“ verchecken kann (und hier so nebenbei: Jaaa, nur das einzig wahre Medium ist die Schallplatte, jaaa, nur auf LP gibt’s 100% Hörgenuss durch feinstes Equipment um fünf Monatsgehälter erreicht, jaaa, nur die LP verkörpert das wahre Gute und Jaaa, ich mp3-Ärmling verstehe audiophilen Wahnsinn nicht, jaaa – so das Mantra, Jaaaaa zur Spintisiererei und den 2% Unterschied, für die es zu leben und arbeiten lohnt und mehr gehts um das Gefäss und nicht den Inhalt). Ich kann die Jammerei der Industrie nicht mehr hören. Wenn die Zuwachsraten nicht mind. zweistellig sind, so habens Verluste durch hundert versch. Gründe. Bei pos. Abschluss gibts ein paar Beteurungen, viel Koks und Partys bis zum nächsten Jammertal.
Wir leben in einer Zeit, in der manche so viel Musik ihr eigen nennen (auch wenns nur physikalisch auf irgendwelchen FP´s liegt), dass ich 24/7 Musik hören mußte, um es durchzuhören und ca. 150 Jahre fürs verstehen brauche – selektiver Medienumgang ist da gefragt. Von dem Loudness War hab ich aber erst zuletzt gehört - besser gesagt wurde es mir mit heissem Wachs ins Ohr ...eh schon wissen. Ein Playdoyer hoch der LP vs. CD und ihrem Mastering wurde in mienem Gehörgang abgebrannt, dass mich schlussendlich doch wieder mit sehr viel mehr Fragen als Antworten in meine Abendgestaltung entließ. Hab sofort meine Lieblingskaufbörsen abgegrast und trotzdem noch nichts gekauft. Das Sparen auf den neuen Plattendreher lässt mir noch einige Zeit zum Nachdenken. Ach ja, kauft Musik - am besten live.

Nachsatz: Artikel im Qualitätsforum von 16.01.2011: "Absatzrekorde für Onlineverkäufe"...ach, i-wie ist alles sch...! ;-)

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