Dienstag, 28. September 2010

Fly to the moon

Fliegen ist noch immer die sicherste Art zu reisen; abgesehen von der sehr ausufernden Art der Gedankenreise vom Hindukusch bis in die bewundernswerten Beschreibungen eines Walter Moers in seinen Romanen von Welt; wers nicht glaubt, kann sich ja Munition holen: The Aviation Herald weiss mit seiner nüchternen Art der Darstellung zu überzeugen - auch dabei können wir auf eine Reise gehen, ein Tipp dazu: Empfehlenswert ist oft die Reise zu sich selbst, Abstürze sind dabei leider nicht ganz ausgeschlossen.

Dienstag, 7. September 2010

movement

Es gibt einige Gebiete in meinem Leben, an denen hänge ich schon seit frühester Kindheit an; mit denen ich mich mal mehr mal weniger beschäftigt habe und die ich nach wie vor sehr schätze. Dazu zähle ich neben heulenden Motoren, eine Sammelwut und Comix. Was wie bei vielen anderen Kindern und Jugendlichen mit einer schmucken Mickey Maus, dem Fix und Foxi für die etwas Älteren unter uns und dazu noch den Lustigen Taschenbüchern begann (ja und es reihte sich das Gespenster-Heftchen an Heftchen) nimmt seit damals seine ureigensten Auswüchse in vielerlei Richtungen wahr. Ich sag jetzt nicht, das ich meine Aufzählung bis ins unendliche weiterführen könnte, gerate ich gerade in letzter Zeit ins Schwärmen angesichts der Masse an Erinnerungen auf den Flohmärkten der letzten Zeit, aber ich habe da schon Ahnung um was es so geht und ging (Heavy Metal ist klar, Yps gecheckt, U-Comix (großartig, wer das kannte!), MAD (omg!) – in geistig träumerischen Phasen würde ich mich sogar dazu verleiten lassen, zu behaupten, dass ich mehr Aufklärung aus den Sex-Heftchen in meiner Jugend erhielt, als von meinen Erziehungsberechtigten und eine Stufe höher noch, es für mich ein leichtes war, die Welt der Comics als meine eigene anzusehen. Ein Teil der Welt, als gezeichneter Charakter, das war ich. Ein paar Striche, manchmal Andeutungen waren genug in meinem Kopf Kino erwachen zu lasssen, mit Ton und allem drum und dran. Das war und ist, was Comics für mich so großartig machen. (und auch so schmutzig!)

Lange Zeit ruhte meine Imagination und ich fütterte mein karges Comicbewusstsein mit Hägar, Dilbert und Co. Schön an der Oberfläche bleiben, lautete die Devise, da es manchmal auch nix zum Untertauchen gibt. Bis mir in den Zufälligkeiten wieder mal ein außergewöhnliches Werk in die Hände fiel: „Blankets“ von Craig Thompson – ein illustrierter Roman, so der Untertitel, ist wieder einmal schwarz-weiss gezeichnet und so voller Leben, dass man sich die Farbe einfach dazu denken kann. (und hier ein augenzwinkender Verweis auf einen jungen Mann, mit einem Dog online, bei einem seiner Vorträge: Wir schaffen es bis zum Mond, aber dass Comics durchgehend in Farbe gezeichnet werden? Nein! das geht nicht!). Die Geschichte einer ersten Liebe, so zärtlich wie gezeichnet aus der Zeit meiner eigenen Jugend (so in etwa um 1990, Kurt Cobain & Co für alle Fingerzeiger!), fast 600 Seiten Erwachsenwerden, fast 2000 Abbildungen einer Geschichte aus dem Kopf erzählt, die es bei mir bis in den letzten Winkel schaffte, lange Träume aufstob und das Kopfkino in Gang setzte – und auch die treibende Kraft dieses Blogs bildet: „Eine Karte meiner Bewegung anzufertigen, egal wie vergänglich“

Ach ja: „Dilbert – Klassiker der Comic Literatur“ kann man auslassen, man greife da wirklich lieber nach Scott Adams Buch, schau dort!